Sportunterricht in einer 4. Klasse. Die Lehrerin kündigt an, heute mit allen Schülern einen Tanz einstudieren zu wollen. Bei den Mädchen ist die Vorfreude groß, sie tun sich schon zu Grüppchen zusammen und tuscheln miteinander, gespannt was jetzt kommen würde. Die Jungs stehen eher im Abseits, wissen gar nicht so recht was sie mit sich anfangen sollen.
Die Lehrerin legt eine CD ein und bittet die SchülerInnen darum, sich in Reihen hinter ihr aufzustellen, so dass sie sie alle sehen können. Die Jungs wollen noch gar nicht so richtig wahrhaben, was mit ihnen geschieht und stellen sich in die letzten zwei Reihen.
Nun bittet die Lehrerin sie darum, von ihr die einzelnen Schritte abzuschauen und nachzumachen. Es sind relativ einfache Schritte. Die Mädchen sind ganz begeistert und üben fleißig, während die Jungs sich im Hintergrund ein wenig zur Musik bewegen. Keiner der Jungs macht so richtig mit. Die Lehrerin fordert sie auf, sich ein bisschen zu bemühen.
Trotz mehrmaliger Aufforderung bleibt ein Junge stur und steht einfach nur da, ohne sich auch nur etwas zur Musik zu bewegen. Die Lehrerin fordert die anderen auf weiter zu üben, während sie zum Jungen in der letzten Reihe geht.
„Cedric, warum machst du denn nicht mit?”, fragt die Lehrerin.
„Mir gefällt das hier ganz und gar nicht”, antwortet er, „ich will lieber Fußball spielen.”
Darauf die Lehrerin: „Aber das haben wir doch jetzt die letzten paar Schulstunden gemacht, heute kommt halt mal etwas anderes dran.”
Einige Schüler hören den beiden interessiert zu, andere üben weiterhin die Schritte. Mehrere Jungs versammeln sich um Cedric.
„Jetzt spring doch einmal über deinen Schatten und mach heute mit, wir können ja am Schluss der Stunde noch ein bisschen Fußball spielen”, meint die Lehrerin.
Daraufhin hört man von den Mädchen, dass sie aber viel lieber den Tanz bis zum Ende der Stunde lernen wollen.
Die Lehrerin achtet nicht darauf und wendet sich zu Cedric: „Nun komm schon Cedric, du machst jetzt noch hier mit und nach der Stunde musst du auch gar nicht mehr tanzen.”
Darauf Cedric: „Nein das finde ich blöd, außerdem bin ich doch gar nicht schwul!” Er geht mit verschränkten Armen zur nächsten Bank und setzt sich.
Die Lehrerin versucht noch die restlichen Kinder für den Tanz zu begeistern, diese haben aber nach dem Vorfall kaum mehr Lust dazu und stehen mehr in den Reihen, als dass sie mittanzen.