Die Schüler einer Sekundarschule spielen Badminton im Sportunterricht. Die darin thematisierte Zielform ist der Clear mit Umsprung. Am Ende der Stunde sollen die Schüler diesen vormachen und dazu auch erklären können, wie man in das Hinterfeld läuft. Zum Stundenbeginn erklärt und demonstriert die Lehrperson die gesamte Bewegungsabfolge, d.h. Start, Nachstellschritt ins Hinterfeld, Clear mit Umsprung und wieder zurück in die Startposition.

Nach einer kurzen Einwärmphase macht die Gruppe zunächst einige Vorübungen: Umsprung mit Werfen (ohne und mit Ball). Anschliessend mit Schläger (ohne Ball) und Vorwärtsbewegung nach der Landung – zunächst ohne, dann mit zwei Nachstellschritten rückwärts. Die Lehrperson gibt so viele Korrekturhinweise wie nötig, damit die Schüler den Clear mit Umsprung korrekt ausführen. Auch die Schüler korrigieren sich gegenseitig in Zweierteams.

Nach den Vorübungen wird in Dreiergruppen trainiert, wobei Schüler 1 auf derselben Netzseite steht wie Schüler 2. Schüler 1 wirft den Shuttle hoch zu Schüler 2, so dass er die gesamte Bewegungsabfolge durchspielen kann. Schüler 3 fängt den Shuttle auf der anderen Netzseite und wirft ihn dann zurück zu Schüler 1, damit die Übung wieder beginnen kann. Schüler 3 gibt dabei ständig Rückmeldung über die Länge der Clears. Die Schüler wechseln die Position nach 10 Wiederholungen.

Bei der Übung scheinen die Schüler eher lustlos bei der Sache zu sein: Von sechs Gruppen führen nur zwei Gruppen, die in der Nähe der Lehrperson stehen, die Übung so aus, wie sie gemeint ist. Die anderen Gruppen führen die Übung nur pro forma aus. Sie bleiben entweder stehen bei der Ausführung des Clears oder spielen eine sehr bewegungsarme Variante, ohne auf eine korrekte technische Ausführung Wert zu legen. Daraufhin pfeift die Lehrperson die Übung ab. Einige Schüler spielen weiter. Langsam versammeln sich die Schüler bei der Lehrperson. Die Lehrperson macht die Schüler darauf aufmerksam, dass sie die Bewegungsabfolge noch nicht aktiv genug ausführen. Sie sollen daran denken, den Clear nicht so statisch zu spielen (zeigt nochmals die bewegungsarme Variante der Schüler). Und sagt: "Das möchte ich nicht sehen. Ich möchte einen richtigen Clear sehen. Eine technisch korrekte Ausführung mit Start, Nachstellschritt, Umsprung und dem Laufweg wieder zurück in die Startposition. Impulsiv muss es sein (Lehrperson zeigt es selber vor)." Die Lehrperson fordert die Schüler auf, die Übung nochmals konzentriert anzugehen.

Vor dem Wiederbeginn meint ein Schüler, dass dieses Üben doch langweilig sei, ob sie denn nicht einfach richtig spielen könnten. Die Lehrperson geht nicht darauf ein und verweist darauf, dass die Schüler zuerst die Technik richtig anwenden sollen. Zwei andere Schüler gelangen später, während der schon wieder laufenden Übungsphase mit der Frage an die Lehrperson, ob sie auf einem freien Feld ein Einzel spielen dürfen, denn sie seien im Badmintonverein und dieses Üben sei nicht sehr spannend für sie. Die Lehrperson lehnt ab und sagt, es gebe keine Extrawünsche. Die Übung wird nach weiteren 10 Minuten beendet.

Zum Abschluss der Stunde machen die Schüler nochmals eine Paarübung. Die Übung beginnt mit einem hohen Zuspiel in das Hinterfeld, es folgen mehrere Clear-Ballwechsel. Ziel ist es, möglichst hoch und weit zu schlagen. Es soll versucht werden, durch Höhe und Länge der Clears Zeit zu gewinnen, um nach jedem Schlag mit dem Schläger die vordere Aufschlaglinie berühren zu können. Die Challenge am Schluss der Stunde nehmen die Schüler lieber an, als das vorherige Übungssetting. Danach sitzen die Schüler zum Cool-down auf dem Boden und dehnen sich. Die Lehrperson stellt noch gezielt Fragen, um zu überprüfen, ob die Lernziele erreicht wurden. Dabei werden auch die wichtigsten Punkte aus der Stunde wiederholt. Die Stunde ist nun vorbei. Die Lehrperson bestimmt diejenigen Schüler für den Abbau des Netzes, welche zu spät in die Sportstunde kamen. Alle anderen dürfen gehen.