Fall Nr. 418

 

Beim Rauchen erwischt!

Stufe: Sekundarstufe II
Bewegungsfeld: Spielen
Mit Schüler*innen interagieren: Differenzieren und Individualisieren
Textsorte: Chronik

Fallbeschreibung:

• 19 SuS, KV mit Berufsmatura, 3. Lehrjahr
• Lektionen 9 und 10 im Wunschblock (Spiele wurden im letzten Semester von SuS ausgewählt)
• Thema: Rückschlagspiele: Badminton und Tischtennis

Die Stimmung in der Klasse wird von der Lehrperson (LP) als unruhig wahrgenommen. Die SuS sagten, sie hätten eine schwierige Prüfung gehabt. Die LP gibt das Thema der Doppellektion bekannt, Badminton und Tischtennis. Marc äussert sich sofort dazu: „Ja super, dann schwitze ich heute kein bisschen, Tischtennis ist ja kein Sport.“ Die Klasse stimmt ihm allgemein zu. Darauf greift die LP ein und betont, dass die Spiele nicht von ihr, sondern von der Klasse selbst ausgewählt wurden.
Das Badmintonnetz wurde aufgestellt und die Tischtennistische im Hallenanbau (kleiner Raum mit integrierter Kletteranlage, offen zur Halle) platziert.
Die LP gibt den Auftrag, zwei gleich starke SuS sollen 1 gegen 1 übers Netz spielen. Der Ball kann selbst von den zur Verfügung gestellten Bällen gewählt werden, (Medizin-, Rugby-, Basket-, Volley-, Hand- oder Softball) das Feld muss definiert werden und Zusatzregeln sollen selber bestimmt werden. Die LP fügt an, wer zuerst 5 Punkte erzielt hat, soll sich melden. Die meisten SuS wählen einen Softball und dieser wird gemütlich übers Netz gespielt. Die Spiele wirken träge und unmotiviert. Einzelne SuS definieren interessante Regeln und kämpfen um Punkte. Die LP ruft die SuS zusammen und fragt, wer 5 Punkte erzielt habe. Darauf kamen Antworten wie beispielsweise, ob man denn hätte zählen müssen, oder hätte man sich melden müssen. Die LP fragte Christian und Yannis (machten ein gutes Spiel) wie sie Punkte erzielt hätten. Nach längerem Überlegen was wohl die Frage sollte, kamen Antworten wie variieren, schnell spielen, Täuschungen. Auf dies wollte die LP hinaus und erklärte darauf die Organisation der Amatuer-Profi Turnierform beim Badminton und Tischtennis (10 SuS Badminton/ 9 SuS Tischtennis). Ein Spiel dauert 5‘, wer gewinnt steigt auf, der Verlierer steigt ab.
Bei den Profipartien entstanden interessante, attraktive Spiele, je weiter unten gespielt wurde, umso geringer war die Motivation und demzufolge die Qualität der Spiele. Die LP ging mehrmals zu den wenig motivierten SuS und versuchte sie zu motivieren. Sina und Sandra fragten beim nächsten Unterbruch, ob sie kurz aufs WC dürften. Die LP erlaubte dies und sie waren zum Anpfiff der nächsten Runde wieder zurück. Sina und Sandra verwickelten ihre beiden folgenden Spielpartnerinnen in ein Vierergespräch worauf die LP nochmals eingriff und sie darum bat weiterzuspielen, was für eine Weile gemacht wurde, bald aber wieder in ein Gespräch wechselte. Die Tischtennisspiele liefen ordentlich und die LP versuchte die Spiele weiter zu unterstützen.
Die LP rief alle SuS zusammen. Sie forderte eine Antwort der Profispieler, wie diese ihre Punkte erzielt hätten. Die Antworten waren befriedigend, worauf die LP den Gruppenwechsel vollzog. Die weiteren Spiele verliefen zufriedenstellend. Die LP und die Praxislehrperson gaben einige Inputs.
Nach der Doppellektion kam ein anderer Sportlehrer auf die LP und PLP zu und wollte wissen, ob Sina und Sandra nicht bei ihnen in der Lektion seien. Er hätte sie vorher draussen beim Rauchen gesehen und sie darauf angesprochen. Der Vorfall wurde anschliessend zwischen der LP und der PLP diskutiert.