Fall Nr. 216

 

„Da spiel ich doch lieber Fußball“

Schlüsselsatz: „Da spiel ich doch lieber wieder Fußball“
Stufe: Sekundarstufe I
Bewegungsfeld: Gymnastik, Darstellen, Tanzen
Inhalte präsentieren: Erklären | Vorzeigen-Nachmachen; Darbieten und Demonstrieren | Üben und Trainieren
Textsorte: Didaktischer Text

Fallbeschreibung:

Sportunterrichtsstunde der 9c eines Gymnasiums. Das angekündigte Thema der Doppelstunde ist „Tanzen“.
Der Lehrer fordert die Schüler auf, sich in Gruppen mit min. 3, max. 5 Personen zusammen zu finden und bis zur übernächsten Sportdoppelstunde eine Choreografie einzustudieren. Diese Choreografie soll dann vor der Klasse vorgeführt und bewertet werden. Der Lehrer teilt die Arbeitsblätter mit den Bedingungen für die Choreografie aus und erläutert diese.
Lehrer: „Die Choreografie muss 1-2 Minuten lang sein und es müssen bestimmte Elemente, die auf dem Arbeitsblatt aufgeführt sind, vorkommen. Es wäre schön, wenn Mädchen und Jungen zusammen in einer Gruppe sind, da somit mehr Pepp in die Choreografie kommt. Desweiteren hab ich schon eine kleine Musikauswahl getroffen, die wir uns jetzt anhören und aus der wir einen Song aussuchen, zu dem wir alle tanzen werden.“
Der Lehrer spielt fünf Musikbeispiele vor und lässt danach abstimmen, welcher Song für die Choreografie genutzt wird. Nach mehreren Wahlgängen und ein paar Diskussionen hat die Klasse sich für einen Song entschieden.
Lehrer: „Da bin ich ja froh, dass wir uns doch noch auf einen Song geeinigt habe. Nun fangt mal mit euren Choreografie-Überlegungen an und viel Erfolg beim Einstudieren der Schrittkombinationen! Ich werde euch ab jetzt nur als Berater zur Seite stehen. Ach, noch ein Tipp meinerseits: Macht euch Notizen, damit ihr eure Schritte nicht vergesst!“
Der Lehrer setzt sich auf die Bank und schaut dem Treiben zu. Nach einer Weile geht er in der Turnhalle umher und berät die Gruppen. Als er bei einer Jungentruppe ankommt, merkt er die Unlust der Gruppe.
Lehrer: „ Na Jungs, wie weit seid ihr denn schon?“
Junge1: „Also, uns fällt einfach gar nichts ein. Ich hab auch ehrlich gesagt, null Bock irgendeine Choreografie auszutüfteln und vorzuführen, um mich dann vor der ganzen Klasse lächerlich zu machen.“
Junge2: „Ja, genau so sehe ich das auch. Noch dazu gefällt mir das Lied überhaupt nicht. Mich nervt, dass die Mädels mal wieder ihren Geschmack durchsetzen konnten aufgrund ihrer Überzahl in der Klasse. Wir Jungs müssen immer den ganzen Mädchenkram über uns ergehen lassen, weil wir in der Unterzahl sind. Aber diesmal, lass ich mich nicht dazu zwingen, etwas zu machen, was mir keinen Spaß macht und in meinen Augen keinen Sinn hat. Da spiel ich doch lieber wieder Fußball.“
Die anderen Jungen der Gruppe nicken und bestätigen die Meinung der beiden Redner.
Lehrer: „Okay Jungs, das kann ich verstehen. Ich habe selber in der Schule und in meinem Studium tanzen müssen und ich hab es auch nicht gern gemacht, aber ich hab es überlebt. Ich biete euch einen Kompromiss an, ihr zieht die Tanzchoreografie durch und wir legen danach eine Unterrichtseinheit „Fußball“ ein. Was haltet ihr davon?
Mit einem Seufzer, aber auch mit großer Vorfreude auf die Fußballeinheit nehmen die Schüler den Kompromiss des Lehrers an.