Fall Nr. 426

 

Doppellektion Basketball (Repetition Korbleger)

Stufe: Sekundarstufe I
Bewegungsfeld: Spielen
Disziplin/Sportart: Basketball
Textsorte: Didaktischer Text

Fallbeschreibung:

Sekundarschule, 8. Klasse, 22 Schülerinnen. Doppellektion 10.15 – 12.00 Uhr.
Thema dieser Doppelstunde ist Basketball, spezifisch die Repetition der Elemente Korbleger, Dribbling und Standwurf. Diese Stunde ist die erste Doppellektion meines Praktikums im Partnerschuljahr, weshalb ich der Praxislehrperson während dem Unterrichten beobachten darf.
Für die Schülerinnen ist es die letzte Stunde vor der Basketball Prüfung. Die Schülerinnen treffen pünktlich in der Turnhalle ein und begeben sich auf den grossen Kreis, so dass der Lehrer alle Schülerinnen begrüssen kann. Dieser greift nach der Begrüssung nochmals das Thema auf und erklärt ihnen, dass sie wie letzte Woche die beiden Wurftechniken und das Dribbling isoliert an Stationen üben.
Der Lehrer erklärt die Übungen nur sehr knapp, zeigte diese nicht mehr vor und sagte den Schülerinnen auch nicht mehr worauf es ankommt und welches die groben Fehler sind. Nachdem er die Schülerinnen in drei Gruppen eingeteilt hat, stellen die Schülerinnen die drei Posten routiniert auf. Als alle Posten aufgestellt sind und die Basketballbälle verteilt wurden, beginnen die Schülerinnen in ihren Gruppen mit dem Üben.
Nach einigen Minuten wenden sich zwei Mädchen ab und beginnen zu schwatzen und beteiligen sich nicht mehr. Der Lehrer geht zu Ihnen und fordert sie auf, wieder am Dribbling weiter zu üben. Darauf entgegnet das eine Mädchen: «Aber das ist langweilig, ich spiele Basketball im Verein und kann bereits dribbeln». Der Lehrer antwortet ihr, dass ein weiteres Üben vor der Notengebung nicht schaden kann und fordert sie auf weiter zu üben.
Bei der Gruppe mit dem Standwurf werfen einige Mädchen mit beiden Händen. Der Lehrer korrigiert die Technik der Mädchen und erklärt ihnen, dass sie mit der «korrekten» Basketball Technik werfen sollen. Darauf entgegnet ihm ein Mädchen: «Wieso soll ich so werfen, wenn ich mit beiden Händen viel öfters treffe?»
Der Lehrer antwortet ihr kurz und knapp, dass es die «richtigen» Basketballspieler so machen und geht weiter zur dritten Gruppe. Beim Posten Korbleger wird fleissig geübt. Die schwächeren Schülerinnen fragen sehr viel bezüglich des Laufrhythmus und der korrekten Wurftechnik. Die Unsicherheit bei der Ausführung der Korbleger Technik ist zu spüren. Zum Schluss der Stunde wählt der Lehrer zwei Schülerinnen aus und fordert diese auf zwei Mannschaften zu wählen. Nachdem die Gruppen gewählt sind, meldet sich ein Mädchen aus einer Gruppe und meint:
«Das ist total unfair, ich möchte so nicht spielen. Die andere Mannschaft ist viel besser als unsere!». Der Lehrer lässt sich nicht darauf ein und entgegnet: «Ihr konntet wählen, jetzt spielt ihr erst mal so». Die Schülerinnen spielen einige Zeit bis der Lehrer sie unterbricht und anfügt:
«Wenn ihr einen Korbleger im Spiel machen könnt, zählt der Korb doppelt».
Da die Schülerinnen niveautechnisch sehr heterogen ist, gelingt es nur den «besseren bzw. erfahrenen» Spielerinnen einen Korbleger zu platzieren. Die schwächere Mannschaft verliert mit der Zeit immer mehr an Motivation und zeigt weniger Einsatz, da die stärkere Mannschaft dauernd Punkte erzielen. Der Lehrer pfeift das Spiel nach etwa zehn Minuten ab und bittet alle Schülerinnen sich nochmals auf den grossen Kreis zu setzen.