In der 6. Klasse wird heute nach einem klassischen Einlaufen und einigen Mobilisationsübungen die Turnhalle für Hindernis-Brennball eingerichtet. Nach dem Aufstellen versammelt sich die Klasse am Rand der Halle. Der Lehrer wiederholt die zwei wichtigsten Regeln und lässt anschliessend die Schüler wählen. Zu Beginn des Spiels hat ein Mädchen die Aufgabe der „Brennerin“ gewählt. In dieser Rolle ist sie zuständig, den Ball am Basketballbrett zu brennen und damit das Spiel zu unterbrechen. Die ersten sieben Mal gelingt ihr das jeweils auf Anhieb. Danach misslingt ihr der erste Versuch, sie wirft neben das Brett. Der Ball muss nun an die gegenüberliegende Wand gespielt werden. Das Mädchen erhält wiederum den Ball und wirft ans Brett. Jedoch interveniert der Lehrer mit „übertreten“. Der Ball muss erneut an die Wand vis-à-vis gespielt werden. Alle Spieler und Spielerinnen der gegnerischen Mannschaft haben in der Zwischenzeit alle Hindernisse absolviert und sind sicher auf der letzten Matte angelangt. Die Mitspieler des eigenen Teams, aber vor allem Philipp, ein Knabe der auch an der Rolle des „Brenners“ interessiert ist, beklagen sich lautstark und das Mädchen gibt mit gereizter Stimme zurück „dann mach`s halt du“. Ein anderer Junge unterstützt diesen Vorschlag: „Mach es du, Philipp!“. Verunsichert geht das Mädchen ins Spielfeld und sagt, es werde ab jetzt nicht mehr Brennen, es sei zu schlecht. Die Lehrperson die das Geschehen beobachtet, meldet sich nicht zu Wort und lässt die Klasse selber ausdiskutieren. Das Spiel läuft weiter ohne Störungen. Sogar als Philipp später einen Fehler begeht und das Brett nicht trifft, beklagt sich komischerweise niemand. (Ackermann, Baumgartner & Schlapbach)