In einer neunten Klasse war das Thema Basketball an der Reihe, wobei der Schwerpunkt der Lektion auf dem Gegenstoss lag. Die Klasse kannte bereits die wichtigsten Regeln des Basketballspiels und hatte bereits zuvor vier Lektionen mit der Sportart.
Die Sportlehrperson kommunizierte zu Beginn den Schüler lediglich, dass das heutige Thema Basketball sei und teilte sie sofort in vier Teams auf, damit auf zwei Hallenhälften je ein Schnappball gespielt werden kann. Der Sportlehrer entschied sich, das TGA (Tactical Games Approach)-Konzept beim Schnappball im Warm-up einzubauen. Das Spiel wurde daher regelmässig unterbrochen, um Passformen zu wiederholen und zu üben, mit dem Ziel, die Schüler besser auf die spätere «Hauptübung» und das eigentliche Zielspiel (Basketball auf zwei Körbe) vorzubereiten. Anfangs zeigten die Schüler viel Motivation und Engagement.
Beim ersten Unterbruch stellte die Lehrperson fest, dass nicht genügend Bälle für die geplante Passübung in der Halle vorhanden waren. Daher entschied sie sich dafür, keine Passübung durchzuführen, sondern die verschiedenen Pässe zu benennen und kurz zu zeigen. Dies führte dazu, dass die Schüler, die eigentlich auf das Spiel fokussiert waren, unruhig wurden und darauf drängten, weiterzuspielen. Sie machten sich während des Spiels lustig über die verschiedenen Passformen, obwohl eine sichtbare Verbesserung im Spiel erkennbar war.
Danach folgte eine Übung, welche die Lehrperson aus dem Basketballverein kannte. Es sollte jeweils ein Gegenstoss aus einer bestimmten Auslösung ausgeführt werden. Durch die Auslösung sollte eine Überzahlsituation beim Gegenstoss entstehen und die zwei Teams sich auf den weiter weg entfernten Korb duellieren. Da nicht alle Schüler immer involviert waren, sollten die wartenden Schüler nach einem Durchgang die frei gewordenen Positionen auffüllen. Die Einwechslung der wartenden Schüler gestaltete sich jedoch schwierig, weil nach jedem Angriff ein Spieler bei einem Team immer irgendwie zu fehlen schien. Die Übung geriet ins Stocken, als die Einwechselspieler nicht wussten, wo sie sich positionieren sollten, um die Übung erfolgreich durchzuführen. Die Schüler waren verwirrt, sowohl in Bezug auf die Abfolge der Übung als auch auf die Reihenfolge der Einwechslungen. Einige begannen zu schwatzen und verlagerten sich in den offenen Geräteraum, anstatt sich auf die Aufgabe zu konzentrieren.
Die Lehrperson erkannte die Probleme und brach die Übung ab, um zum Abschlussspiel überzugehen. Sie erklärte den Schülern noch, dass es offensichtlich Schwierigkeiten mit der Aufgabenstellung gab, und versprach, die Übung nochmals zu überdenken. Der Rest der Stunde verlief dann reibungslos und nach Plan. Der Lehrer schloss die Lektion mit einem Basketballspiel auf zwei Körbe ab, in dem die Schüler laut seiner Aussage die im Warm-up geübten Pässe anwendeten und sichtlich auch Spass hatten.