Fall Nr. 585

 

Geräteturnen

Stufe: Sekundarstufe I
Bewegungsfeld: Bewegen an Geräten
Disziplin/Sportart: Geräteturnen
Textsorte: Didaktischer Text

Fallbeschreibung:

1. Oberstufe, Basel-Stadt, ca. 20 Schülerinnen und Schüler (SuS), Freiwilliger Schulsport mit Teamteachpartner. Die Sportlektion beginnt um 12:45 Uhr und dauert 60 Minuten und endet somit um 13:45 Uhr.
Da dies der freiwillige Schulsport ist und von Sportstudenten unterrichtet wurde, gab es keine richtige Unterrichtsplanung und die Lektionen wurden jeweils beim vorangehenden Mittagessen geplant oder die möglichen Ideen wurden kurz besprochen. So war dies auch an diesem Tag und die Idee war eine Geräteturnlektion durchzuführen, in Form von verschiedenen Posten und zum Schluss als Abschlussspiel Umziehsitzball. In den vorangegangenen Lektionen kamen vermehrt Mädchen auf uns zu und haben sich etwas in dieser Art gewünscht. Die Reaktion zeigte sich somit auch entsprechend in Freude bei den Mädchen und die Jungen reagierten nicht speziell darauf.
Zu Beginn der Stunde wurden die Anweisungen für vier verschiedene Geräteturnposten mit den benötigten Materialien gegeben und diese wurden von den SuS mit Hilfe der Lehrpersonen aufgestellt (Schaukelringe, Boden, Barren, Partnerakrobatik). Dies funktionierte mit ein bisschen Mühe, dies sind sich die Lehrpersonen jedoch gewohnt und helfen motiviert mit beim Aufstellen. Danach wurde sogleich «Hochfangis» als Aufwärmen mit den verfügbaren Geräten gespielt, welches bei den SuS auch gut ankam und sie vermittelten das Gefühl, dass sie aufgewärmt sind. Diese Idee kam sehr spontan und wurde gewählt, weil die Posten aufgestellt wurden und somit gut für das «Hochfangis» dienen. Diese Klasse spielt sehr gerne verschiedene Formen von «Fangis» und deshalb war uns ihre Motivation dafür bewusst und wir wollten, dass sie einen tollen Einstieg in die Lektion haben. Die meisten SuS bewegten sich viel, nur wenige (meistens Mädchen) bewegten sich nicht so viel.
Nach ca. zehn Minuten aufwärmen wurden die SuS zusammengerufen und wir (Lehrpersonen) haben die vier verschiedenen Posten vorgezeigt. Jeweils eine Leiterperson hat den Posten vorgezeigt und die andere hat mündlich erklärt was geübt werden kann. Danach durften die SuS in selbst gebildeten Fünfergruppen jeweils an einen Posten und nach ca. zehn Minuten wurde der Posten gewechselt. Beim ersten Posten wurde etwas mehr Zeit gegeben, da die Verteilung auf die Posten und der Start der Übungen etwas Zeit brauchte. Die Mädchen haben fleissig die Übungen gemacht und bei den Jungen war nach ca. fünf Minuten bei jedem Posten die Motivation weg, weshalb wir (Lehrpersonen) viel mehr Zeit bei den Jungen verbracht haben und ihnen Unterstützung oder weitere Ideen gegeben haben als bei den Mädchen. Gezeigt haben die Jungen ihre Demotivation, indem sie mit sehr schwierigen Teilen begonnen haben und sich deutlich überschätzt haben oder aber sie sind auf die Matten gesessen und haben ein Gespräch geführt. Mit unserer Hilfe haben sie danach jedoch fleissig mitgemacht und aus meiner Sicht auch Spass an den Elementen gezeigt. Vor allem der Partnerakrobatikteil kam bei den Jungen gut an.
Als alle SuS jeden Posten absolviert haben, haben wir ihnen gesagt, falls sie schnell sind im Aufräumen machen wir zum Schluss noch ein Umziehsitzball. Da das Aufräumen leider länger dauerte als angenommen, blieb keine Zeit mehr für das Spiel, da die SuS sich vor der Schule am Nachmittag noch umziehen mussten. Somit verabschiedeten wir die SuS mit einer Verspätung von ca. fünf Minuten ohne ein weiteres Spiel. Dies fanden die SuS natürlich nicht so fair und haben uns dies auch mitgeteilt, worauf wir erwidert haben, dass wir ihnen die Chance gegeben haben und sie sich das nächste Mal beim Aufräumen besser unterstützen sollten, wenn sie noch ein Abschlussspiel spielen wollen.