Ich habe mein B1 an einer Mittelschule in Dresden gemacht, wo Real- und Hauptschüler in manchen Fächern (wie zum Beispiel Sport) gemeinsam unterrichtet werden. Besonders der Sportunterricht der Mädchen der 7. und 8. Klasse ist mir in Erinnerung geblieben, welche von derselben Lehrerin unterrichtet wurden. Während des 4-wöchigen Praktikums wurde ausschließlich geturnt bzw. waren zwei Schwebebalken und zwei Bodenturnreihen aufgebaut, an denen die Mädchen für eine anstehende Überprüfung bestimmter Elemente an diesen Geräten üben sollten. Das ist mir deshalb in Erinnerung geblieben, weil die jeweils 3 Stunden pro Woche in beiden Klassen immer nach dem gleichen Muster abliefen. Auffällig war zunächst, dass in der Regel mindestens die Hälfte der Hauptschülerinnen keine Sportsachen mithatte oder aus anderen Gründen auf der Bank saß. Zur Erwärmung sollten die Mädchen in etwa 5 Runden in einer ziemlich kleinen Halle mit bereits aufgebauten Geräten laufen. Anschließend haben sie sich zusammen in einem Kreis gedehnt. Schließlich wurde ihnen überlassen, ob sie am Boden oder am Balken für die anstehende Überprüfung üben oder nicht. Während die meisten Realschülerinnen fleißig übten, probierten, sich gegenseitig halfen oder um Hilfe baten und dann auch intensiv unterstützt wurden, waren die meisten Hauptschülerinnen mit irgendetwas anderem beschäftigt. Ab und zu versuchte sich dann doch die eine oder andere Mal an einem Element, wenn das aber nicht sofort funktionierte, gab sie sehr schnell wieder auf und tat es mit den Worten „Ich kann das eh nicht!“ ab. Die sich verweigernden Hauptschülerinnen wurden von der Lehrerin nicht weiter beachtet und sich selbst überlassen und das die ganzen vier Wochen lang.