Die Aufgabe scheint klar. Der Lehrer zeigt die, später individuell durchzuführenden, Kopfstandübungen noch kurz vor. Die Schüler folgen den Anweisungen des Lehrers und stürzen sich auf die ausgebreiteten Matten. Einer nach dem andern. Nun ist Kevin an der Reihe. Er kratzt sich verunsichert am Kopf, als ob er sich überlegen würde, wie er heil aus dieser Situation kommen könnte. Zögerlich bewegt er sich zur Matte hin, platziert seine Hände, setzt nochmals ab und positioniert sie sichtlich verängstigt erneut. Schliesslich drückt er sich mit den Beinen vom Boden weg. Unverzüglich landen die Füsse wieder am Startpunkt. Die Mitschüler scheint das Scheitern nicht zu kümmern. Keine Anstalten ihrerseits Kevin in seinem Tun zu ermutigen oder gar zu helfen. Kevin lässt sich nicht entmutigen, scheint motiviert und versucht sich erneut. Seine Bemühungen bleiben aber ohne Erfolg. Nach einigen kläglichen Versuchen richtet er sich wieder auf, steckt seine Hände in die Hosentaschen, senkt sein Haupt und versucht in der Gruppe zu verschwinden. In diesem Moment kehrt der Lehrer zur Gruppe zurück, bemerkt den Misserfolg Kevins und ermutigt ihn noch einen Versuch zu wagen. Er fügt an, dass die nachstehenden Aufgaben einfacher werden und die Jetzige bereits sehr schwer sei. Kevin ist wieder motiviert. Ihm scheint klar geworden zu sein, dass ein allfälliges Scheitern nichts Schlimmes ist, zumal die Aufgabe ja als anspruchsvoll gilt. Mit der Sicherheit der Helfer gelingt es ihm einige Sekunden im Kopfstand zu verharren. Sichtlich befreit richtet er sich auf und positioniert sich unverzüglich als Helfer für seinen Mitschüler. (Imhasly, Kobelt & Vogel)