Fall Nr. 174
Lieblingsschülerin
Meine Sportlehrerin, die ich in der 5. und 6. Klasse hatte, hatte wie immer Probleme mit ihrem Knie und saß deshalb die gesamte Sportstunde schlecht gelaunt mit hoch gelegtem Bein auf der Bank. Von dort aus kommandierte sie meine Mitschülerinnen und mich herum und ließ uns alleine das Reck aufbauen. Da wir dies zum ersten Mal taten, dauerte der Aufbau einige Zeit. Als wir endlich fertig waren und das Reck fest verankert in der Halle stand, musste die „Lieblingsschülerin“, die besonders gut im Turnen war, (was die Lehrerin ständig betonte) dem Rest der Klasse vorturnen und Hilfestellung geben.
Der „Lieblingsschülerin“ war diese Vorzugsbehandlung unangenehm und meine Mitschülerinnen und ich hatten bei ihrer Hilfestellung weniger Vertrauen in sie, als wenn die Lehrerin Hilfestellung gegeben hätte.
Nachdem wir einige Minuten am Reck geturnt hatten, durften wir unter dem Kommando der Lehrerin wieder abbauen.