Die Klasse übt sich zum ersten Mal im Turnen an Geräten. Heute stehen Reck und Trampolin auf dem Programm. Die Schüler werden in zwei Gruppen eingeteilt und je einem Gerät zugeordnet. Nachdem die eine Hälfte der Schüler selber einige Sprünge auf dem Trampolin durchgeführt hat, ruft der Lehrer alle zusammen und gibt ihnen Anweisung, wie ein korrekter Strecksprung ausgeführt werden sollte. Zuerst gibt es ein lockeres Einspringen. Mit einer Handbewegung macht der Lehrer deutlich, in welcher Ecke sich die Jungendlichen für den ersten Sprung anstellen sollen. Zügig marschieren die Jungs sofort in die entsprechende Ecke und bilden ohne zu diskutieren eine Schlange. Der vorderste in der Reihe zögert nicht lange und nimmt den ersten Sprung in Angriff. Die Mädchen gehen es wesentlich gemütlicher an. Die eine oder andere Bemerkung muss noch an Frau gebracht werden, von Eile keine Spur. Sie lassen die Jungs mal vorne weg springen und ordnen sich dann gemächlich dahinter ein – wobei von Ordnung vorerst noch keine Rede sein kann. Es wird geschoben, gezogen, gedrückt, geschubst. Laura mit dem schwarzen T-Shirt will sich weiter vorne einordnen und drängt dazwischen. Oder vielleicht doch lieber weiter hinten? Nach einigem Hin und Her steht sie schlussendlich fast zu hinterst. Die Schlange der jungen Frauen ändert laufend ihre Struktur, bis sich dann doch so was wie eine geordnete Linie – oder vielleicht eher ein geordneter Klüngel – herausbildet. Und da ist die erste auch schon an der Reihe, Samira mit dem weissen Shirt verlässt als erste den Klüngel und wagt den Sprung ins Tuch. (Bachmann & Bagdasarajanz)