(a)  Sportunterricht einer 2. Sekundarschulklasse (8. Klasse), 21 SuS, Prüfung im Reckturnen. Die SuS hatten sich seit sechs Wochen jede Woche am Montag mit dem Reckturnen be- fasst. Nun steht die Prüfung an. Vor der Stunde habe ich bereits alle sechs Recks aufgestellt, damit diese bereits ins Aufwärmen integriert werden können und andererseits bereit stehen für die Prüfung im Anschluss und nicht zu viel Zeit mit dem Aufstellen verloren geht.
(b)  Die SuS kommen in die Halle. Ich erkläre kurz den Ablauf und Inhalt der Stunde.
(c)  Die Lektion wird mit dem Aufwärmen begonnen. Beim Aufwärmen gehen die Mädchen zuerst zu den Recks und verteilen sich dort. Sie absolvieren drei verschiedene Kraftübungen am Reck, während die Knaben Runden um die Malstäbe rennen. Das Ziel dabei ist, gut aufgewärmt für die Reckprüfung zu sein und mit Hilfe der Kraftübungen die Muskel-
gruppen besonders aufzuwärmen, die im Reckturnen hauptsächlich gebraucht werden. Während der Ausführung der Übungen werden sie durch die Hauptlehrperson und mich betreut. Nach dem Pfiff wird gewechselt, die Knaben begeben sich zu den Recks und die Mädchen rennen Runden um die Malstäbe.
(d)  Einige der Mädchen sagen, sie wollen die Kraftübungen nicht machen, da sie sonst bei der Prüfung keine Kraft mehr hätten und müde seien. Die Knaben führen die Kraftübungen sehr seriös durch, hören dafür beim Rennen schnell auf und beginnen zu Gehen anstelle des Rennens, da sie keine Lust dazu haben.

(e) Nach der Aufwärmphase wird das Lernziel der Stunde bekanntgegeben und die Prüfung beginnt. Die SuS konnten in den letzten Wochen beim Üben ihrem Niveau entsprechend eine Prüfungsform zusammenstellen (Felgaufschwung, Felgaufschwung mit Hilfe, Felgaufschwung mit dem Gymnastikball, Mühlumschwung, Felge rückwärts und Unterschwung). Die Prüfungskriterien werden nun nochmals erläutert, damit den SuS klar ist, welche Elemente wie viele Punkte geben. Die Knaben sind zuerst an der Reihe mit der Prüfung. Während die Knaben die Prüfung absolvieren, spielen die Mädchen in der anderen Hallen- hälfte Unihockey. Bei den Knaben geht es relativ zügig und alle haben die Prüfung hinter sich. Nachdem die Knaben die Prüfung absolviert haben, wird gewechselt und die Mädchen kommen an die Recks, um die Prüfung zu machen. Es geht nur sehr zögerlich voran. Viele kommen zu mir und sagen, sie seien noch nicht bereit für die Prüfung. „Ich kann es noch nicht genug gut und muss noch weiter üben“. Ich versuche ihnen Mut zu machen und sage: „Ihr habt alle so fleissig und viel geübt in den letzten Wochen. Ich weiss, dass ihr es könnt. Alle müssen es bis Ende der Stunde absolviert haben.“
(f) Nach und nach haben immer mehr Schülerinnen vorgezeigt, bis auf drei Schülerinnen. Ich habe ihnen gesagt, ich könne sie verstehen, es gäbe immer Sportarten oder Disziplinen, die man weniger gerne habe. Es komme dann bestimmt wieder eine Sportart, die sie lieber mögen. Sie absolvieren die Prüfung widerwillig und mit wenig Motivation.
(g) Es ist mittlerweile 15:05 Uhr und somit die Lektion am Ende. Das ganze Material wird von den SuS und mir verräumt.