Fall Nr. 533

 

Prüfungslektion Minitrampolin

Stufe: Sekundarstufe II
Bewegungsfeld: Bewegen an Geräten
Disziplin/Sportart: Minitrampolin & Streetball
Textsorte: Didaktischer Text

Fallbeschreibung:

Die vorliegende Fallgeschichte handelt von einer Herrenklasse im 10. Schuljahr (Kaufmänni­sche Berufsschule). Nach einigen Lektionen Minitrampolin, in denen die Formen Salto und Sprungrolle erworben wurden, ist es nun der Tag der Prüfung. In der Klasse sind 13 Schü­ler. Nach dem gemeinsamen Aufwärmen teilt die Lehrperson die Klasse für den Hauptteil der Lek­tion - die Prüfung - auf.
Die Lehrperson (eine Praktikantin) erklärt der ganzen Klasse, dass eine Hälfte der Klasse bei ihr am Minitrampolin sein wird und die drei Prüfungssprünge zeigen wird. Die andere Hälfte der Klasse spielt in dieser Zeit auf der anderen Seite der Halle Street­ball (3:3). Auch erklärt sie, bevor sie die Klasse aufteilt, die wichtigsten Regeln, die im Streetball eingehalten werden müssen. Zudem appelliert sie an die Schüler, fair zu spielen, da sie keinen Schiedsrichter haben werden und die Lehrperson mit der Prüfung beschäftigt sein wird. Anschliessend teilt sie die Schüler auf, schickt die eine Hälfte zum Streetball und die andere Hälfte beginnt am Minitrampolin mit dem Einspringen. Den Schülern am Minitrampolin stehen drei Sprünge zum Einspringen zur Verfügung. Anschliessend beginnt die Prüfung. Die Schüler haben eine fixe Reihenfolge und insgesamt drei Prüfungssprünge. Die Lehrperson ruft immer den jeweiligen Schüler auf, dieser springt, die Lehrperson benotet und gibt dem ge­sprungenen Schüler sofort eine kurze Rückmeldung. Dann kommt der nächste Schüler an die Reihe. Die Schüler, welche sich eingereiht haben und warten müssen, bis sie springen können, warten einigermassen geduldig und sind auf die Prüfung konzentriert. Die Warteschlange für diejenigen, die an der Prüfung sind, befindet sich sehr nahe am Streetball-Feld.

Währenddessen ist die andere Hälfte mit Streetball beschäftigt. Zu Beginn funktioniert das Spiel nicht schlecht, nach einigen Minuten fällt der Lehrperson allerdings auf, dass die Schüler nicht mehr richtig spielen. Einige spielen einfach für sich mit dem Basketball, andere haben sich sogar an die Wand gesetzt. Da die Lehrperson die Prüfung flüssig durchbringen will, war­tet sie noch einige Minuten, bis sie die Prüfung unterbricht und sich zum Streetball-Feld begibt und die Anweisung gibt, die Streetball-Gruppe solle weiterspielen. Für wenige Minuten wird diese Anweisung umgesetzt und die Prüfung und das Streetball-Spiel werden weitergeführt. Es dauert aber nicht lange, bis das Streetball-Spiel wieder ins Stocken kommt. Die Lehrperson unterbricht die Prüfung erneut und begibt sich zum Streetball-Feld. Auf die Frage, was das Problem sei und weshalb sie nicht weiterspielen würden, erhält die Lehrperson keine klaren Antworten und so gibt sie einfach noch einmal die Anweisung, die letzten zwei bis drei Minuten weiterzu­spielen. Die Prüfung mit ersten Klassenhälfte wird beendet und danach wird gewechselt. Das Spiel der zweiten Gruppe funktioniert dann besser. Am Ende der Stunde spricht die Praxislehrperson die Situation beim Streetball-Spiel an und es stellt sich heraus, dass die Schüler grundsätzlich nicht gerne Basketball und Streetball spielen.