Fall Nr. 542

 

Schwimmstars

Stufe: Sekundarstufe I
Bewegungsfeld: Schwimmen
Disziplin/Sportart: Schwimmen
Textsorte: Didaktischer Text

Fallbeschreibung:

Der folgende Fall fand im Sportunterricht einer 6. Stufe an einer Realschule statt. Die Schüler zweier Parallelklassen sind zu einer Klasse zusammengefasst. Der Unterricht wird geschlechtergetrennt durchgeführt. Das Thema ist Schwimmen, folglich sind die Schüler im Schwimmbad versammelt. Dabei sitzen sie auf Wärmebänken längs des Beckens. Es ist die zweite Einheit des Schwimmmoduls.

Zu Beginn der Stunde demonstriert der Lehrer das Kraulschwimmen, anschliessend ahmen die Schüler die Bewegung nach, dazu stehen sie auf der Wärmebank und gehen die Gesamtkoordination durch.

Anschliessend stellt der Lehrer die Aufgabe, mit einem Kopfsprung ins Wasser zu springen und eine Bahn zu kraulen. Jeder Schüler führt diese Aufgabe aus, der Lehrer kommentiert jeden Schüler und dessen individuelle Leistung. Andreas schwimmt seine Bahn, jedoch trägt er keine Schwimmbrille und seine Bewegungen wirken sehr unkoordiniert. Ausserdem schwimmt er nicht geradlinig, sondern in einer Zick-Zack-Linie. In der Mitte der Bahn kollidiert er mit dem seitlichen Beckenrand. Hustend kommt er an die Wasseroberfläche und schwimmt sichtlich unter grossen Mühen seine Bahn zu Ende. Als er sich auf seinen Platz auf der Bank setzt, sagt der Lehrer zu ihm: „Was sollte das denn? Du musst schon unter Wasser die Augen aufmachen, sonst wird das mit deiner Schwimmnote nichts!"

Nachdem alle Schüler eine Bahn geschwommen sind, veranstaltet der Lehrer ein Wettschwimmen. Dazu werden die Schüler nach alphabetischer Reihenfolge in Gruppen zu je fünf Mann eingeteilt. Jede Gruppe schwimmt eine Bahn, der erste der Gruppe
kommt ins Finale. Aufgrund seines Nachnamens ist Andi einer der letzten. Da die Gruppen nicht genau aufgehen, muss er nur gegen Markus schwimmen. Dieser verschluckt sich nach seinem Startsprung so stark, dass er die Bahn nicht zu Ende schwimmen kann. Als sich die Finalisten aufstellen sollen, stellt sich Andreas ebenfalls an den Start. Der Lehrer richtet folgende Worte an ihn: „Andi, du glaubst doch nicht im Ernst, dass du dich mit meinen Schwimmstars messen kannst. Setz dich sofort hin."

Andi gehorcht und setzt sich hin. Einige Schüler lachen, andere sprechen ihm Mut zu. Nach der Stunde versucht Oli - der Gewinner des Wettschwimmens - Andreas zu trösten: „Mensch Andi, mach dir keinen Kopf, es kann halt nicht jeder zum Schwimmstar
geboren sein."