Ohne noch Fragen zu stellen, beginnen die Schülerinnen und Schüler mit dem Spiel. Es werden nur wenige Punkte erzielt, da der Ballbesitz sehr häufig wechselt. Obwohl für das Spiel noch keine konkreten Regeln festgelegt worden sind, werden diese Freiräume von den Schülerinnen und Schülern nicht erkannt und genutzt. So wird beispielsweise mit dem Ball in den Händen nicht gelaufen und es werden nur wenige Rückpässe gespielt. Auf die Frage, was man ändern könnte, damit mehr Punkte erzielt würden, nennen sie viele, teilweise sehr kreative Regelvorschläge, die aber nicht wirklich diesem Zweck dienen. Die Schülerinnen und Schüler tun sich schwer damit, sich auf wenige relevante Regeln zu einigen. Es werden Stimmen laut, dass im gegnerischen Team mehr ‚Grosse‘ seien. Das Anpassen der Regeln wird nicht als Chance erkannt, das Spiel fairer zu gestalten. Mit Hilfe der Lehrperson werden schliesslich doch zwei Regeländerungen abgemacht. Zum einen sollen nun mehr Doppelpässe gespielt werden, zum anderen soll mit dem Ball auch gelaufen werden. Ausserdem wird die Klasse auf Wunsch der Schülerinnen und Schüler in neue, ‚faire‘ Gruppen eingeteilt. Nach dem Start der zweiten Spielsequenz dauert es eine gewisse Zeit bis die neuen Regeln auch angewendet werden. Doppelpässe werden nun wesentlich häufiger gespielt. Schnell sind bereits die ersten Punkte erzielt. Weiterhin laufen die meisten Schülerinnen und Schüler jedoch nur ein bis zwei Schritte mit dem Ball. Von Zeit zu Zeit merken einzelne, aber immer dieselben Spieler, dass mit Ball in der Hand beliebig weit durch die Halle gelaufen werden kann. Die Spieler, welche mit dem Ball laufen, haben im Spiel eine dominante Rolle. Trotz des Hinweises der Lehrperson, dass nun auch gelaufen werden soll, tun dies nur die wenigsten. Es werden nun deutlich mehr Punkte erzielt, da sich durch die Regeländerungen die Erfolgschancen des verteidigenden Teams stark verringert haben. (Luzi & Wieland)