Die 6. Regelklasse ist in zwei Gruppen unterteilt. Die eine Hälfte spielt auf der einen Hallenseite selbstständig ein Spiel. Bei der anderen Klassenhälfte wird die Ringturn-Prüfung abgenommen. Die Kinder sind je nach Körpergrösse zu einem der vier Schaukelringe zugeteilt. Die zwei grössten Jungen, wir nennen sie hier Max und Peter, teilen sich, wie auch die vorangehenden Turnlektionen, zu zweit eine Bahn. Den Grundschwung haben alle Kinder schon erfolgreich abgelegt und nun ist der Sturzhang an der Reihe. Zuerst dürfen die Kinder das Element aber nochmals selbstständig und individuell üben, bevor sie es der Lehrerin zur Benotung vorzeigen. Max, der sportlichere und talentiertere der Beiden, wirft sich nach einem kurzen Blick auf das Theorieblatt sofort an die Ringe und zeigt ohne viel Mühe zu bekunden einen nahezu perfekten Sturzhang. Danach gibt er die Ringe nach kurzem Zögern frei und begibt sich zu Peter. Dieser sass, wie von der Lehrperson angeordnet, geduldig hinter der weissen Linie und begibt sich nun nur sehr langsam und ziemlich unmotiviert wirkend an die Schaukelringe. Max schleicht ihm hinterher. Wie wohl auf dem Theorieblatt gelesen, holt Peter Schwung mit dem Schwungbein, streckt dieses dann in einer dynamischen Bewegung hoch in die Luft und versucht sich in den Sturzhang zu schwingen. Der Versuch misslingt. Doch schon steht Max an seiner Seite um ihn beim zweiten Versuch tatkräftig zu unterstützen. Nochmals holt Peter Schwung und versucht nun mit Hilfe von Max, der Peters Hüfte und Beine eifrig aber ziemlich unbeholfen umfasst um ihm das Drehen zu erleichtern, in den Sturzhang zu gelangen. Doch auch dieser Versuch misslingt nach kurzem stossen, ziehen und drücken. Danach resignieren beide wobei sich Max wieder an die Schaukelringe begibt und eine neue Übung ausprobiert. Die LP hatte indes von diesen Geschehnissen nichts mitbekommen, da sie am Boden kauernd mit dem Ausfüllen der Noten bzw. Bewertungsbögen beschäftigt war. (Bühlmann, Marti, Arnold & Bussmann)