Fall Nr. 271

 

Volleyball

Schlüsselsatz: Ein Spiel kam natürlich nicht zu Stande, da die Anspiele von oben meistens nicht im Feld landeten.
Stufe: Sekundarstufe II
Bewegungsfeld: Spielen
Disziplin/Sportart: Volleyball
Inhalte präsentieren: Üben und Trainieren | Spielen und Wettkämpfen
Textsorte: Chronik

Fallbeschreibung:

Für mein erstes Praktikum an der pädagogischen Hochschule absolvierte ich 2 Lektionen Hospitation an der AGS Basel. Die Klasse bestand aus 16 Frauen, die in ihrer sportlichen Leistung und ihrem Interesse sehr heterogen waren. Die Lehrperson sagte mir, dass das Thema Volleyball sei. Allgemein sei bei Berufsschülern darauf zu achten, dass Spiel und Spass im Vordergrund stehen. Die Lektion begann auch sofort mit einem Spiel: Schnurball mit dem Gymnastikball. Damit gelang es eindeutig, die Schülerinnen abzuholen und ihren Spielgeist zu wecken. Es ging relativ laut zu und her, es wurde viel geschrien und gelacht. Nach diesem ersten Spiel folgte ein kurzes Mobilisations- und Kraftprogramm. Da sank die Motivation der Schülerinnen bereits wieder deutlich. Im Hauptteil der Stunde wollte die Lehrperson dann die Technik verfeinern, damit das abschliessende Spiel auch gut funktionieren kann. Das Ganze startete mit einigen klassischen Übungen zum Pass (oberes Zuspiel). Darauf folgten ähnliche Übungen für die Manschette. Etwas mehr Zeit wurde dem Erlernen des korrekten Smash Anlaufs und dem Schlagen des Balles übers Netzt gewidmet. Zum Abschluss sollte noch das Service von oben gelernt werden. Ziel war, dass alle Schülerinnen den Ball mit einem solchen Service übers Netz kriegen. Zu Beginn machten die Schülerinnen noch brav mit. Das obere Zuspiel klappte auch bei den meisten einigermassen gut. Relativ bald schienen sich die Schülerinnen aber zu langweilen und absolvierten die Übungen nur noch halbherzig. Auch der Lautstärke Pegel stieg wieder deutlich an. Die Lehrperson zog ihr Programm aber durch und versuchte die Schülerinnen stets damit zu motivieren, dass sie ja am Schluss spielen können und die Technik dafür halt Voraussetzung sei. Am Ende der Stunde kam es dann zu dem versprochenen Spiel. Die Lehrperson forderte die Schülerinnen auf, möglichst viel des Erlernten anzuwenden. So war auch das Anspiel von oben Pflicht. Ein Spiel kam natürlich nicht zu Stande, da die Anspiele von oben meistens nicht im Feld landeten. Auch einen korrekten Smash konnte man so gut wie nie beobachten. Einige unter den Schülerinnen spielten auch privat in einem Verein Volleyball. Aus ihrer "Profi-Erfahrung" wurde aber kein Profit gezogen. Schnell war klar, dass den Schülerinnen das Spiel bald verleiden wird. Und so war es auch. Bald wurde mehr geredet als gespielt, der Einsatz ging nach und nach verloren. Niemand versuchte eine korrekte Technik anzuwenden, so dass der Ball mal mit einer Hand, mal sogar mit dem Fussgespieltwurde. Die Lehrperson liess das Spiel unverändert laufen bis zum Schluss der Stunde. Danach verkündete sie den Schülerinnen, dass sie das Thema Volleyball in der nächsten Stunde nochmals aufnehmen würden.