Nach zehn verschiedenen, sehr anspruchsvollen Königsballvarianten und einer kurzen Reflexion bezüglich der Spieltaktik und dem Spielerverhalten finden sich die Schüler und Schülerinnen im Kreis ein. Sie verhalten sich ruhig und warten auf die nächsten Anweisungen des Lehrers. Der Lehrer gibt den Schülern den Auftrag das verwendete Material abzuräumen. Anschliessend sollen sie für ein „Brennball“ die nötigen Matten, Reifen und Bälle aus dem Geräteraum holen. Bevor er die Spielregeln erklärt betont er: „Ich sage die Regeln einmal. Ihr könnt jetzt während dem Aufstellen bereits darüber nachdenken, wie ihr es am besten machen wollt?“ Die Regeln für das „Brennball“ erklärt er wie folgt: „Die Roten werfen zuerst ab und versuchen möglichst viele Punkte zu erreichen. Die Spielzeit dauert drei Minuten. Die Mannschaft ist dann verbrannt und es gibt keine weiteren Punkte mehr, sobald keiner mehr da ist, der abwerfen kann. Ist die Aufgabe klar? Es geht darum in diesen drei Minuten möglichst viele Punkte zu holen“. Keiner der Schüler gibt darauf eine Antwort. Sie schauen den Lehrer emotionslos an. Der Lehrer blickt ebenfalls in die Runde und fährt nach einer längeren Pause folgendermassen fort: „Die Weissen sind also zuerst im Feld. Wenn ihr „verbrennt“, dann pfeife ich. Derjenige der sich beim Pfiff in der Mitte zwischen zwei Matten befindet, muss möglichst schnell zur letzten Matte zurück. Man gilt dann also nicht als „verbrannt“! Klar?“ Die Schüler schweigen wiederum und machen sich nach der Aufforderung des Lehrers ans Abräumen. Während das weisse Team miteinander tratscht, stellen ein paar Schüler des roten Teams noch Fragen zum Spiel. Mark will wissen wie man jemanden „verbrennt“. Weiter fragen Pascal und Livio, ob man auch mit dem Fuss abkicken oder auf dem Schwedenkasten abwerfen darf. Der Lehrer verneint diese Fragen und schickt die beiden Teams auf ihre Positionen. Einer nach dem anderen des roten Teams wirft den Ball und rennt so schnell er kann von Matte zu Matte. Nach exakt drei Minuten erfolgt der Schlusspfiff und die Teams wechseln ihre Positionen. Der Lehrer gibt der Klasse einen Input und betont nochmals: „Die einzige Regel die zählt ist, ihr seid „verbrannt“ wenn niemand mehr hier hinten beim Abwurf steht! Sobald jemand geworfen hat, könnt ihr laufen und Punkte erzielen.“ Trotz dem zusätzlichen Input des Lehrers wählt das abwerfende Team die genau gleiche Taktik, wie zuvor das Team Rot. Die Schüler geben alles und feuern sich gegenseitig an. Vor dem nächsten Wechsel möchte der Lehrer dem roten Team einen weiteren Tipp geben. Doch Flavio unterbricht ihn: „Können mehrere gleichzeitig rennen?“ Erleichtert gibt ihm der Lehrer Recht und fügt hinzu: „Ich habe nur gesagt, wenn niemand mehr beim Abwurf steht, dann seit ihr verbrannt. Alles andere habe ich nicht verboten.“ Mehrmals erkundigt er sich, ob das Team die Regeln nun verstanden haben. Ein paar Mädchen kapieren es noch immer nicht und verneinen. Erst nachdem es ihre Teamkollegen und der Lehrer gemeinsam erklären, kann die neue Variante umgesetzt werden. Eine Person wirft den Ball und geht gemeinsam mit drei weiteren Teamkollegen auf die Runde. (Heiner & Villiger)