Fall Nr. 538

 

Basketball Fokus Abschluss und Verteidigung

Stufe: Sekundarstufe I
Bewegungsfeld: Spielen
Disziplin/Sportart: Basketball
Textsorte: Didaktischer Text

Fallbeschreibung:

Ich hatte eine Stellvertretung in einer achten Klasse mit zwanzig Knaben. Da ich für diese Lehrkraft schon andere Male als Stellvertretung unterrichtet hatte, kannte ich die Klasse bereits von früher, was jedoch fast ein Jahr zurücklag. Viel war mir nicht in Erinnerung geblieben, doch was ich noch wusste, war eher negativer Art. Darum sah ich dieser Stunde Sport mit dieser Klasse mit einem sehr unguten Gefühl entgegen.


Zum inhaltlichen Thema:
Ich bekam von der Lehrkraft den Auftrag, mit den Schülern im Bereich Basketball zu arbeiten: Abschlussformen sowie individuelle Verteidigung. Nun ja, von Basketball hatte ich noch nicht eine sehr grosse Ahnung und es war auch nicht gerade meine Lieblingssportart. Ausserdem wurde beim Thema Basketball die Erinnerung an die frühere Stunde hellwach. Damals hatte ich mit ihnen gespielt und pfiff das Spiel, besser gesagt, ich versuchte es. Doch ich hatte - wie gesagt - keine grosse Ahnung und auch nicht die Routine, ein Basketballspiel inklusive all seiner Regeln zu pfeifen.

Und als nach kurzer Zeit die Schüler reklamierten und „rummotzten" und das Spiel immer härter wurde, hoffte ich nur noch, dass die Stunde bald zu Ende sein wird...

Dies zur Vorgeschichte, damit man die an dieser Stelle beschriebene Stunde besser versteht. Ich achtete natürlich schon beim Vorbereiten der Stunde darauf, die konventionelle Form des Basketballspiels (zwei Teams gegeneinander) zu vermeiden und plante einige Übungen zu zweit sowie zu viert. Zum Abschluss der Stunde wählte ich ein Streetball auf mehrere Körbe. Somit hatte ich das Problem des Schiedsrichtern aus dem Weg geräumt. Auf dem Papier konnte theoretisch während dieser Stunde nichts mehr schief gehen, doch die Praxis sieht meist anders aus.

Ich ging schon mit einer negativen Haltung in die Stunde, erklärte die Übungen knapp und zeigte sie sehr diffus sowie ungenau vor. Dabei sagte ich auch nicht konkret, worauf es ankommt und welches die groben Fehler sind. Während die Schüler die Übungen dann ausführten, stand ich irgendwo am Rand der Halle, möglichst entfernt von den Schülern und gab keine einzige Rückmeldung. Dies wirkte sich natürlich auf die Schüler aus. Sie versuchten nicht mehr, die Übungen korrekt zu machen, ihre Konzentration sank und bei den meisten ging auch die Motivation verloren, sich anzustrengen. Ich blieb weiterhin passiv, da ich während der Stunde nicht realisierte, wo die Ursache liegen könnte, erklärte weiterhin die Übungen in einer knappen Art und hoffte darauf, dass der Zeiger der Uhr bald auf 14.15 steht... '