
UPiS-Studie

Studie zur Ko-Konstruktion von Unterrichtsgegenstand, Unterrichtsprozessen und Lernprozessen im Sportunterricht (UPiS-Studie)
Finanzierung: Schweizerischer Nationalfonds SNF
Laufzeit: 01.03.2024 bis 29.02.2028
Zugesprochener Betrag: 629'380 CHF
Das Forschungsprojekt soll dazu beitragen, besser zu verstehen, wie die Unterrichtspraxis im Schulfach Sport funktioniert und was im Sportunterricht gelehrt und gelernt wird. Während eigene Voruntersuchungen zeigen, dass sich die Kompetenzen von Sportlehrpersonen kaum auf die Leistungen von Schülerinnen und Schülern auswirken, ist wenig darüber bekannt, wie die dazwischen liegenden Unterrichts- und Lernprozesse im Sportunterricht ablaufen und nach welchen Mustern sie strukturiert sind. Das Forschungsprojekt nimmt sich der "Black Box" des Sportunterrichts an und untersucht aus verschiedenen Perspektiven, wie Lehrpersonen und Schüler:innen gemeinsam ihren Sportunterricht gestalten.
Die Praxis des Sportunterrichts lässt sich nur bedingt mit anderen Schulfächern vergleichen. Es fehlen z.B. Lehrmittel, die den Unterricht vereinheitlichen, die Lehrpläne sind sehr offen formuliert und die heterogenen organisatorischen, materiellen und strukturellen Bedingungen des Sportunterrichts begünstigen eine Unterrichtspraxis, die sich den lokalen Gegebenheiten anpassen muss. So weisen etwa die vielfältigen ausserschulischen Sporterfahrungen der Schüler:innen auf ein Alleinstellungsmerkmal der Unterrichtspraxis im Sportunterricht hin. Dies erschwert den Vergleich von Unterrichtsprozessen mit anderen (kognitiv akzentuierten) Fächern.
Die Unterrichtspraxis im Fach Sport als Aushandlungsprozess zwischen den Lehrpersonen und den Schüler:innen ist weitgehend unerforscht. Das Projekt nutzt einen innovativen theoretischen Ansatz, der auf Interaktionsprozesse im Sportunterricht fokussiert und dazu beitragen soll, die Unterrichtspraxis im Schulfach Sport erstmals nicht normativ, sondern empirisch in ihrer Tiefenstruktur und Komplexität von Raum, Zeit, Geräten und Materialien zu bestimmen. Dazu nimmt das Forschungsprojekt erstens in den Blick, was im Sportunterricht zum Unterrichtsgegenstand gemacht wird. Zweitens wird untersucht, wie die Unterrichtsprozesse durch Lehrpersonen und Schüler:innen entwickelt werden. Drittens wird betrachtet, welche Lernprozesse im Sportunterricht wie aktiviert werden und stattfinden.
Dabei berücksichtigt das Forschungsprojekt explizit die föderale Struktur der Schweiz und die damit verbundene Heterogenität des Sportunterrichts. Dies ermöglicht einen kontrastiven Vergleich ausgewählter Schulstrukturen, -stufen und -niveaus, aber auch Unterrichtskulturen.
Projektmitarbeitende
Prof. Dr. Roland Messmer (Projektleitung)
Dr. Katja Schönfeld (Co-Projektleitung)
M.A. Teresa Schkade (Doktorandin)
M.Ed. Rebecca Milde (Doktorandin)
M.A. Rahel Zimmerli (Doktorandin)
M.A. Raphael Mathis (Doktorand)
M.A. Mario Steinberg (Wissenschaftlicher Mitarbeiter)