In meinem Blockpraktikum an einer International School hielt ich meine erste Sportstunde mit 40 Erstklässlern (3 zusammengefasste Klassen).
Das fächerübergreifende Schulthema war zu dieser Zeit „Games“ (Spiele). Ich hatte mir in diesem Sinne ein brasilianisches Abschlagspiel (eine Art: Brennball) in Absprache mit der Klassenlehrerin ausgesucht.
Leider habe ich die Spielregeln, weil ich so aufgeregt war, nicht gleich alle am Anfang klar und deutlich erklärt. Als ich dann später die Spielregeln noch ergänzen wollte, waren die Kinder schon außer Rand und Band.
Im Verlauf der Stunde merkte ich, dass die Spielform für die Kinder nicht geeignet war. Sie war zu komplex und die Kinder hatten viele Phasen des Bewegungsstillstandes. Dies führte dazu, dass sich einige Kinder langweilten und sich mit anderen Dingen beschäftigten, wie z.B. sich an die Hallenvorhänge zu hängen.
Die zwei anderen anwesenden Lehrer (Klassenlehrer und Sportlehrer) griffen während der Stunde nicht ein, sondern beobachten nur.
Ich kam mir in dem Moment, durch den entstandenen Kontrollverlust, sehr verloren vor.
Zum Stundenabschluss hatte der Sportlehrer dann aber die Führung übernommen und die aufgekratzten Kinder mit der „Schlaf-König-Methode“ aus der Sportstunde entlassen.
Diese Stunde war eine sehr tief greifende Erfahrung für mich, da sie auf der einen Seite total schief gelaufen ist. Das, was ich überhaupt nicht leiden kann, ist eingetreten: Chaos! Auf der anderen Seite war der Lerneffekt groß, da der Sportlehrer mir nach der Stunde noch viele hilfreiche Tipps gab.