Heute steht bei der Klasse Hallenfussball auf dem Programm. Alle Schülerinnen und Schüler sind schon beim Aufwärmen sehr aktiv, denn sie kommen gerne in den Sportunterricht und treiben auch in ihrer Freizeit Sport. Das zeigt sich auch an den Sporttagen, wo die Klasse immer gut abschneidet. Jedoch fällt Damian als einziger Schüler negativ auf. Er ist passiv, bewegt sich weg vom Geschehen, reagiert langsam oder gar nicht und entfernt sich so weit wie möglich von Bällen und anderen Spielgeräten. Er gibt sich im Sportunterricht keine Mühe, das ist ihm nicht wichtig, denn er ist in allen anderen Schulfächern gut. So ist es nicht verwunderlich, dass er von den Mitschülern kaum beachtet wird. Aber auch der Lehrer ist passiv. Er sitzt am Rand der Turnhalle und beobachtet das Geschehen.
Nun wird Damian eingewechselt. Als erstes begibt er sich in die Nähe der Wand und sieht ängstlich aus. Obwohl das Spielgeschehen weit von ihm entfernt ist und der Ball nur ganz leicht in seine Richtung rollt, hebt er die Arme schützend über seinen Kopf und zieht die Schultern ein. Er bleibt an der Wand und berührt diese mit einer Hand.
Als der Ball nicht mehr weit von ihm entfernt ist, versucht er doch einmal ins Spielgeschehen einzugreifen. Er nähert sich dem Ball, durch langsames Laufen, in einer gebückten Haltung. Einen Meter vom Ball entfernt stoppt er und versucht mit sehr langsamen Bewegungen den Ball mit der Fussspitze zu berühren. Als er den Ball nicht trifft, versucht er durch eine unsichere Drehung mit dem anderen Fuss den Ball zu berühren, jedoch erfolglos. Der Ball ist schon viel zu weit weg um ihn mit dem Fuss noch berühren zu können.
Der Lehrer steht noch immer am Rand, schaut dem Ball nach, und achtet nicht auf Damian. Sobald der Ball im aus ist, mischt sich Damian ein. Er teilt den Mitschülerinnen und Mitschülern mit wer den Einwurf machen soll. Der Ball wird in eine andere Ecke der Halle gespielt. Damian läuft weiter der Wand entlang, ängstlich den Blick auf den Ball gerichtet. (Bugnon & Hauser)