Ein Praktikant der PH-Freiburg soll in einer Offenburger Hauptschule eine Geographiestunde halten.
Es handelt sich hierbei um eine 8. Klasse. 80 % der SchülerInnen haben einen Migrationshintergrund. Die Klasse gilt als extrem schwierig.
Der Student wird ohne Begleitung eines Lehrers in die Klasse geschickt und soll irgend eine Stunde, die mit Geographie zu tun hat, halten.
Der Student ist sehr motiviert und lernt ein paar Wörter türkisch. Außerdem erkundigt er sich im Vorfeld und findet heraus, dass an jenem Tag, an dem er die Stunde halten soll, ein muslimischer Feiertag ist. Er erkundigt sich über diesen Feiertag in der Hoffnung, so bei einem Großteil der Klasse punkten zu können.
Gleich zum Anfang der Stunde begrüßt der Student die Klasse auf Deutsch und Türkisch. Die Klasse betrachtet den Praktikanten prüfend.
Dieser spricht nun den islamischen Feiertag an und fragt, was da denn so los ist.
Daraufhin ruft ein Schüler mit russischer Herkunft lautstark ohne sich zu melden: „Ja Feier, was interessiert uns dieser Moslem Scheiß!?“
Daraufhin lachen einige der Schüler und andere fühlen sich von ihrem Mitschüler angegriffen.
Der Praktikant versucht zu erklären, warum er über dieses Thema sprechen wollte und entscheidet sich dann aber mit Geographie weiterzumachen.
Er zeichnet die Landesgrenze von Deutschland an die Tafel und fragt die Klasse, wer ungefähr Offenburg einzeichnen kann.
Ein Schüler meldet sich sofort und läuft nach vorne zur Tafel. Er nimmt den Schwamm und wischt dabei ohne etwas zu sagen alles weg und setzt sich wieder hin.
Der Student weiß nicht so recht, was er machen soll und versucht den SchülerInnen klar zu machen, wie wichtig das alles für ihre Zukunft ist. Es hört ihm niemand wirklich zu.
Es wird keine Geographie mehr unterrichtet.