Die Unterrichtssituation in Sport, die mir am besten im Gedächtnis geblieben ist, fand in der 12. Klasse Sport Neigungsfach statt. In unserem Kurs waren wir 12 Schüler, 6 Jungen und 6 Mädchen. Wir hatten einen sehr engagierten, jungen Sportlehrer, der mit uns in jegliche Sportarten reinschnupperte. Die Unterrichtseinheit während dieser Zeit war Turnen. Dies ist eine Sportart, die ich sehr ungern mache, da ich ihr nie etwas Positives abgewinnen konnte. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich außerhalb der Schule nie geturnt habe und in der Schule mich immer davor drücken konnte.
Das Thema der besagten Stunde war „Überschlagsbewegung“, die Hinführung zum Flick Flack. Sogar vor dem Wort hatte ich schon großen Respekt, fast schon Angst. Die Vorstellung an die Übung verursachte mir Bauchschmerzen. Zum Glück hatten die meisten in unserem Kurs, außer ein paar Turner, bisher auch noch keine Erfahrungen mit dieser Bewegung gemacht, so war das rückwärts in die Arme zweier Helfer Fallenlassen zu Beginn für alle eine Hürde, da jeder Vertrauen in die Hilfestellung haben musste.
Mit vielen Hilfestellungen, Kraft und Überwindung meinerseits und durch meine Mitschüler wurde ich an die Bewegung herangeführt. Schnell wurde mir klar, dass mir in diesem Bereich jegliche Bewegungserfahrungen fehlten. Eingeschränkte Beweglichkeit im Rumpf sowie geringe bis keine Erfahrungen mit Rotationsbewegungen taten das Übrige dazu. Mit viel Vertrauen in meine Mitschüler und in meinen Sportlehrer fiel mir die Bewegungsausführung immer einfacher. Das Gefühl eine Bewegung von Anfang an neu zu erlernen, ohne jegliche Vorkenntnisse, ohne die Möglichkeit auf bekannte Bewegungsmuster zurück greifen zu können, war wohl das Beindruckende und Spannende an dieser Stunde. Zwar habe ich den Flick Flack nie alleine turnen können, sprich ich konnte nie auf Hilfestellungen verzichten, doch das Ausprobieren, das Überwinden der Angst hat mich und viele andere in meinem Kurs doch sehr gefordert und beeindruckt.