Fall Nr. 268

 

auf halber Halle

Schlüsselsatz: Die Unruhe auf dem Smolballfeld nimmt zu und die Lehrerin kann das Bewertungsspiel nicht mehr aufmerksam verfolgen. Die 4 Badmintonspielerinnen bitten die Lehrerin ihr Spiel zu beobachten, da sie eine korrekte Bewertung und Feedback möchten.
Stufe: Sekundarstufe II
Bewegungsfeld: Spielen
Disziplin/Sportart: Badminton, Smolball
Textsorte: Chronik

Fallbeschreibung:

Klasse: 26 junge Frauen im 2. Lehrjahr zur Medizinischen Praxisassitentin
Zeit: Mittwochmorgen 7:50 Uhr- 8:50 Uhr (eigentlich eine Doppelstunde, auf Grund mdes langen Weges von der Schule zur Halle werden nur 60 min unterrichtet)
Ort: eine Dreifach-Halle, wovon der Klasse zwei Hallen zur Verfügung stehen.
Kurz Info: Die Klasse wird von der dritten Sportlehrerin unterrichtet. Erster Wechsel der Sportlehrer geschah nach dem ersten Lehrjahr (auf Grund eines Weggangs), der zweite Wechsel erfolgte mitten im vierten Semester (auf Grund eines spontanen Urlaubs). Die jetzige Sportlehrerin hat das Programm Badminton und Entspannung (von den Schülerinnen selbst gewählt) übernommen. Die Stunde beginnt mit der Begrüssung, Erklärung des. Stundenablaufes (Aufwärmen, Benotung Badminton Doppel-Spiel bzw. Smolballspiel) und der Anwesenheitskontrolle. Dann folgt ein gemeinsames Aufwärmspiel (Völkerball), von der Lehrerin aus Zeitgründen selbst bestimmt. Die Schülerinnen finden das gewählte Spiel ok und beteiligen sich gut. Anschliessend teilt die Lehrerin die Klasse in zwei Gruppen. Die eine Gruppe, die noch im Badmintonspiel bewertet werden muss und die zweite Gruppe die Smolball spielen. Die Badmintongruppe schickt sie in die linke Halle zum einspielen (das Netz hat sie vor der Stunde schon aufgebaut). Die Smolballgruppe bittet sie zwei Teams zu bilden und je ein Unihockeytor zu holen und auf zu stellen. Das erste Problem stellt schon das bilden der zwei Teams dar. Da es mehrere Kleingruppen innerhalb der Klasse gibt und es nicht aufgeht, will sich keine dieser Kleingruppen trennen. Um die Diskussion gering zu halten und Zeit zu sparen teilt die Lehrerin die letzte Kleingruppe selbst auf. Das nervt die Schülerinnen und die Motivation zum Spielen sinkt. Nachdem die Tore aufgestellt sind und jede Schülerin einen Schläger in der Hand hat, geht die Lehrerin noch einmal kurz die Regeln des Spiels durch. Einige Schülerinnen sind motiviert, einige gelangweilt und eine Schülerin fragt "Warum
müssen wir das jetzt spielen?". Die Lehrerin antwortet darauf: "Das haben sie doch schon einmal gespielt?''Schülerin antwortet:"Ja einmal". Die Lehrerin: "Genau aus diesem Grund, sie haben das Spiel bisher nur selten gespielt und ausserdem sind in
diesem einen Spiel gleich zwei andere integriert, Tennis und Unihockey". Die Schülerin antwortet : "trotzdem doof'. Die Lehrerin ignoriert diese Bemerkung und bittet die Schülerinnen mit dem Spiel zu beginnen und 10 min durch zu spielen und dann eine Pause zu machen. (an den Wänden in den Hallen hängen Uhren) Sie widmet sich nun der Badmintongruppe. Die Lehrerin bittet die ersten 4 Schülerinnen auf 's Spielfeld und die nächsten 4 an den Spielfeldrandzum Bewerten. Die Schülerinnen kennen das System und es gibt
keine Probleme.) Während das erste Bewertungsspielläuft bemerkt sie das die Aktivität auf dem Nachbarfeld (Smolballgruppe) immer mehr abnimmt (die 10 min Spielzeit sind noch nicht um). Sie ruft zu der Smolballgruppe hinüber, dass sie sich bitte noch 3 Minuten
bewegen möchten und dann erst Pause machen und wendet sich wieder der Badmintongruppe zu. Die Unruhe auf dem Smolballfeld nimmt zu und die Lehrerin kann das Bewertungsspiel nicht mehr aufmerksam verfolgen. Die 4 Badmintonspielerinnen bitten die Lehrerin ihr Spiel zu beobachten, da sie eine korrekte Bewertung und Feedback möchten. Die Unruhe auf dem Nachbarfeld wird so gross, dass die Lehrerin das Badmintonspiel unterbricht. Woraufhin sich die 4 Spielerinnen ungerecht behandelt fühlen. Die Lehrerin geht zu der Smolballgruppe und fragt nach dem Problem. "Warum nicht mehr gespielt wird?" Ein Teil der Gruppe antwortet:"es ist langweilig, da muss man so viel rennen". Die Lehrerin antwortet:"Dann machen sie jetzt Pause, ich komme nach dem Badmintonspiel wieder zu ihnen". Die Schülerinnen lassen sofort die Schläger fallen und setzten sich in ihren Kleingruppen zusammen quatschen. Die Lehrerin wendet sich wieder den Badmintonspielerinnen zu und bittet sie das Spiel, bis auf die vorher ausgemachte Punktzahl, zu Ende zu spielen. Unter leichtem Murren tun sie das auch. Nachdem das Spiel beendet ist widmet sich die Lehrerin wieder der Smolballgruppe zu. Sie bittet sie zusammen und möchte, dass sich nochmals 10 min spielen. Die gleichen Schülerinnen, wie vor ein paar Minuten, murren und haben keine Lust mehr. Die Lehrerin fragt nach anderen Spielideen/Spielwünschen. Vorschläge von Schülerinnen die gern spielen (auch das Smolballspiel) werden sofort von den anderen abgelehnt. Die Lehrerin bricht diese Diskussion mit den Worten ab: .. Wenn sie sich nicht einigen können, dann sind sie bitte so fair den Badmintonspielerinnen gegenüber, und spielen jetzt noch einmal 10 min Smolball. Am Ende der Stunde können sie mir dann ihre Wünsche für die nächste Stunde sagen." Eine Schülerin antwortet: .. Was interessieren mich denn die anderen." Die Lehrerin reagiert so langsam genervt und sagt: .. Ich will das sie sich bewegen, also begeben sie sich auf das Feld und spielen." Die Schülerinnen trotten, grösstenteils unmotiviert, auf das Feld und beginnen zu spielen. in der anderen Halle hat in der Zwischenzeit das nächste Badmintonspiel begonnen und die Lehrerin konzentriert sich auf die Bewertung dieses Spiels. Anfänglich ignoriert sie die sinkende Aktivität auf dem Nachbarfeld. Nachdem das Badmintonspiel beende! ist geht sie wieder zum Smolballspielfeld, auf dem nur noch ein paar Schülerinnen sich im Kreis den Ball zu spielen und die anderen auf dem Boden sitzen. Die Lehrerin fragt, wer jetzt noch Smolball spielen will. Ein paar melden sich, den anderen sagt sie, sie möchten sich umziehen gehen und dann wieder in die Halle kommen. Die Schülerinnen protestieren, sie wollen sich noch nicht umziehen gehen, denn sie wollen keinen Eintrag (Disziplinarregeln des BZGS, wer aus dem Unterricht geschickt wird, bekommt einen Eintrag ins Klassenbuch). Die Lehrerin antwortet: .. Da sie sich nicht am Unterricht beteiligen, gehen sie sich umziehen und kommen wieder in die Halle, es gibt keinen Eintrag." Sofort schliessen sich zwei weitere Schülerinnen an, da es ja keinen Eintrag gibt. Die übrigen Spielerinnen beginnen wieder mit dem Smolballspiel, welches nun sehr gut läuft. Die Lehrerin kann sich nun auch dem letzten Badmintonspiel widmen. Die Schülerinnen, die umgezogen wieder in die Halle gekommen sind, werden nun von der Lehrerin aufgefordert das Netz ab zu bauen und zusammen mit den Toren zu verräumen. Unter leichtem Murren wird dies aber erledigt. Und die Stunde ist beendet.