Fall Nr. 422

 

Badminton

Stufe: Sekundarstufe I
Bewegungsfeld: Spielen
Disziplin/Sportart: Badminton
Textsorte: Didaktischer Text

Fallbeschreibung:

Die Bewegungs- und Sportstunde erfolgte in einer gemischten 8. – 9. Klasse an einer Förderschule, in der ich arbeite. In der Klasse gibt es 12 Schüler und keine Schülerin, weshalb im Folgenden auf den Ausdruck «Schülerinnen und Schüler» verzichtet wird. Zusätzlich ist jeweils eine Klassenassistenz Lehrperson anwesend. Diese Klassenassistenz ist keine ausgebildete Lehrperson (weder im Sport noch in sonstigen Fächern). Sie dient zur Unterstützung, wenn Schüler sich sehr schwierig Verhalten. Die zur Verfügung stehende Zeit für die Turnstunde beträgt ca. 55 Minuten. Es handelt sich eigentlich um eine Doppellektion. Der Weg zur Turnhalle (hin und zurück) beträgt aber ungefähr 25 Minuten zu Fuss, welcher die Lehrperson und die Klassenassistenz zusammen mit den Schülern bestreiten. Die Umziehzeit muss auch noch abgezogen werden. Das Ziel dieser Lektion (à ca. 60 Minuten) war das Verbessern/Aufbauen der Fähigkeiten in der Spielsportart Badminton. Aufgrund der Coronapandemie wurde diese Spielsportart vorgezogen, da es gerade besser durchgeführt werden kann und darf als andere (Kontakt-) Spielsportarten.
Sobald die Schüler sich umgezogen in der Turnhalle eingefunden hatten, begann ich die Turnstunde in der Mitte der Turnhalle. Wir setzten uns auf den Mittelkreis. Zwei Schüler lagen noch auf dem Mattenwagen im Materialraum. Ich rief laut ihre beiden Namen mehrmals, bis auch sie auftauchten und sich auch zum Mittelkreis setzten. Ich erklärte den Schülern den Ablauf der heutigen Lektion. Ich wies darauf hin, dass wir in der heutigen Lektion Badminton spielen. Einige Schüler freuten sich darüber. Andere meinten, das sei langweilig und sie würden lieber Fussball oder Unihockey spielen würden. Ich erklärten den Schülern, dass wir aufgrund der aktuellen Situation (Coronapandemie) keine Kontaktsportarten spielen dürfen. Daraufhin meinten sie, dann können wir ja Sitzball spielen. Ich beendete die Diskussion, indem ich sagte, dass wir heute und die nächsten Lektionen Badminton spielen werden und unsere Fähigkeiten darin verbessern oder aufbauen werden. Ich wollte den Ablauf der Lektion weiter erklären und bemerkte, dass einige Schüler nicht zuhörten und leise miteinander flüsterten. Die Klassenassistenz weist die Schüler daraufhin, dass sie zuhören sollen. Ich erklärte allen Schülern, dass wir heute zuerst ein Spiel zum Aufwärmen machen werden. Danach schauen wir uns an, wie man Badminton spielt, wie man den Schläger hält und den Aufschlag macht.
Ich erklärte den Schülern das Aufwärmspiel. Auf den Linien von zwei Badmintonfeldern wird eine Art Fangis gespielt. Es gibt 2 Fänger, die je ein Bändeli tragen. Die Fänger müssen die anderen Schüler fangen (berühren). Alle Schüler dürfen sich nur auf den Linien des Badmintonfelds bewegen. Wer die Linien verlässt, wird zum Fänger (erhält das Bändeli eines Fängers). Ein Schüler fragt, wo die Linien des Badmintonfelds sind. Ich fragte bei allen Schülern nach. Nur ein Schüler, der auch in einem Badmintonverein ist, wusste es. Ich liess ihn die Linien ablaufen. Ich verteilte zwei Bändeli an zwei Schüler (die Fänger). Auf meinen Pfiff ging das Spiel los. Das Spiel lief keine fünf Sekunden, bis ein Schüler die Linien das Spielfeld verlässt. Ein Fänger wollte diesem Schüler das Bändeli übergeben. Dieser wusste aber nicht, warum er jetzt zum Fänger wird. Er hat die Regeln nicht verstanden. Ich erklärte es ihm nochmal. Die anderen Schüler warteten. Das Spiel lief dann noch ca. 5 Minuten weiter, bis ich es unterbrach.
Ich bat anschliessend fünf Schüler je einen Pfosten zu holen, um diese zwischen die Badmintonnetze zu stellen, welches die Klassenassistenz und ich aufstellten. Die anderen Schüler warteten kurz.
Ich zeige anschliessend den Schülern vor, wie man den Schläger optimal in der Hand hält und wie man die zwei verschiedenen Anschläge (die erlaubt sind) ausführt. Die Schüler schauen mir zu. Danach gehen jeweils 2 Schüler zusammen (freie Partnerwahl) und spielen sich Anschläge zu. Sie sollen beide Anschlagsvarianten üben. Bei den meisten Schüler sehen die Anschläge in Ordnung aus. Bei zwei Schülern funktioniert der Anschlag weniger gut. Einer dieser Schüler übt 2 bis 3 Anschläge doch sie gelangen ihm nicht gut. Er warf den Schläger auf den Boden und setzte sich am Rand der Turnhalle auf den Boden. Ich bat die Klassenassistenz mit ihm zu sprechen. Ein anderer Schüler trifft schlichtweg den Ball beim Aufschlag nicht. Er übt 15 bis 20 Anschläge und trifft den Ball nie. Ich unterstütze ihn 5-10 Minuten lang und zeige ihm wie es besser gehen kann. Danach schafft er es einige Male den Ball zu treffen. Ich gehe noch kurz von einem Schüler zum anderen um zu schauen, ob ich noch irgendwo unterstützen kann. Zwei weitere Schüler führen Anschläge über dem Kopf durch. Ich erkläre, dass dies nicht erlaubt sei und sie doch die Anschläge machen sollen, die ich gezeigt habe. Sie meinten, sie wissen nicht, wie man diese macht. Ich zeigte es nochmals vor.
Es sind noch etwa 15 Minuten der Lektion übrig. Ich erkläre den Schülern, dass sie nun noch mit dem Partner, mit dem sie gerade Aufschläge geübt haben, ein Match spielen dürfen. Die Schüler beginnen zu spielen. Die Klassenassistenz und ich schauen zu. Nach ein paar Minuten kam ein Schüler zu mir und sagt, dass sein Gegner viel zu schlecht sei und ihm langweilig sei. Er möchte gegen mich spielen, weil alle anderen nicht gut genug sind. Ich erklärte ihm, dass das jetzt nicht gehe, weil ich auf die anderen Schüler achten müsse, er soll doch einfach weiter spielen. Er geht zurück und spielt mit seinem bisherigen Partner weiter.
5 Minuten vor dem Ende der Lektion breche ich die Spiele ab und erkläre, dass wir nun zusammen aufräumen müssen. Die Schüler helfen einander.
Schülern, dass sie sich nun schnell umziehen sollen, sonst kommen sie zu spät in die nächste Lektion.