Fall Nr. 554

 

Badminton zum zweiten Mal

Stufe: Sekundarstufe I
Bewegungsfeld: Spielen
Disziplin/Sportart: Badminton
Textsorte: Didaktischer Text

Fallbeschreibung:

Unterricht in einer siebten Klasse. Zur Verfügung steht der Lehrperson zwei Hallen. Zum zweiten Mal steht Badminton auf dem Programm. Das Netz wurde schon vor der Doppellektion durch die Lehrperson aufgebaut. Einige Mädchen und Jungen sind schon fünf Minuten vor Beginn der Stunde in der Halle und nehmen sich jeweils ein Badmintonracket und ein paar Shuttles. Sie spielen sich warm. Kurz vor dem Klingeln sind auch die restlichen Schülerinnen und Schüler in der Halle und stürmen mit Ausrüstung auf die Badmintonfelder. Mit dem Klingeln unterbricht die Lehrperson die Spiele.
Beim Aufwärmen üben die SuS nochmals die kurzen Zuspiele. Die 18 Schülerinnen und Schüler teilen sich in drei Gruppen auf. Die Gruppeneinteilung geschieht durch die Lehrperson. Schon wieder entsteht Frust bei den Schülern A und B, weil sie die einzigen Jungen in einer Mädchengruppe sind. «Wieso müssen wir denn mit den Mädchen spielen?», fragte Schüler A. Die Lehrperson antwortet darauf folgendermassen: «Es ist wichtig, dass die Gruppenmitglieder auf demselben Niveau sind, damit wir die Übung ausführen können.» Keine weitere Reaktion des Schülers. Hierbei merkt die zwei Schüler nicht, dass sie in einer stärkeren Gruppe sind.
Das ganze Aufwärmprogramm mit 3 verschiedenen Übungen werden in diesen Gruppen durchgeführt. Der Lehrperson fällt gegen Ende auf, dass die Mädchen keine Lust mehr auf die Jungen haben, weil die Jungen mit jeder Übung mehr und mehr Quatsch machen. Nun unterbricht er das unvollständige Aufwärmen und nimmt die zwei Jungen zur Seite, um mit ihnen über ihr Verhalten zu reden. Anschliessend zeigen sich die Jungen einsichtig und entschuldigen sich daraufhin bei ihrer Gruppe.
Weitere Übungen im Plenum beziehungsweise zu zweit funktionieren sehr gut. Geübt werden die Techniken «Aufschlag», «Clear» und «Drop», welche schon in der letzten Doppellektion thematisiert wurden.
Die Schülerin A und B, die auch im Verein Badminton spielen, finden die letzte Übung zu monoton. Nach Absprache mit der Lehrperson dürfen sie auch schon schwierigere Ballwechsel ausprobieren, die die Lehrperson Ihnen vorgibt. Schüler C, der das ganze beobachtet, versucht mit seinem Partner (Schüler D) nun auch die schwierigen Übungen und überspringt die «basics». Die Lehrperson merkt dies und weist sie daraufhin, dass sie auch die komplexeren Übungen probieren dürfen, wenn Sie die «basics» mehrere Male erfolgreich vorführen können. Schüler D beschwert sich, dass die Lehrperson die Schülerin A und B bevorzug. Die Lehrperson erklärt Schüler C und D, dass die zwei Mädchen schon weiter sind und deshalb andere Übungseinheiten ausprobieren dürfen.
Gegen Ende der Doppellektion belohnt die Lehrperson die Schülerinnen und Schüler für die gute Mitarbeit mit einem kurzen Turnier, welches sowieso eingeplant war. Falls die Übungen qualitativ nicht gut genug und unordentlich ausgeführt worden wären, dann wäre die Übungsphase länger und die Schülerinnen und Schüler würden nur gegen Ende ein kurzes «Match» spielen.
Das Ligaturnier funktioniert so, dass die Verlierer nach «hinten» in die untere Liga absteigen und die Sieger der Spiele rutschen zur vorderen Hallenhälfte in die höhere Liga. Nach dem Ende des zweiten Spiels stürmen mehrere Schülerinnen und Schüler zur Lehrperson, weil Unstimmigkeiten entstanden sind. Die Lehrperson muss unterbrechen und nutzt die übrige Zeit, um nochmals den Ablauf für das nächste Mal zu erklären. Mit der Erklärung beendet die Lehrperson die Doppellektion.