Fall Nr. 449

 

Einführung in die Partnerakrobatik

Stufe: Sekundarstufe II
Bewegungsfeld: Gymnastik, Darstellen, Tanzen
Disziplin/Sportart: Akrobatik
Inhalte präsentieren: Vorzeigen-Nachmachen; Darbieten und Demonstrieren
Bedingungen organisieren: Gruppen bilden – Sozialformen
Textsorte: Didaktischer Text

Fallbeschreibung:

Klasse: Es handelt sich um eine 11. Klasse, die Sport im Ergänzungsfach besuchen. Der Sportunterricht findet koeduaktiv statt und es sind 11 Mädchen und 9 Jungen. Die Klasse ist im ersten Semester des 1. Jahr Ergänzungsfach.

Dauer: 90 Minuten

Ziel allgemein: Die SuS sollen eine Choreographie zusammenstellen und nach fünf Doppellektionen vorführen können. Die Vorführung soll gefilmt und gleichzeitig von einer aus SuS und der LP gestellten Jury benotet werden.

Ziel dieser Stunde: Kontakt erfahren, Körperspannung entwickeln, einfache Bodenelemente auffrischen, zwei Zweier/ Dreierfiguren können und Sicherheitsaspekte kennen.

Die LP versammelt zu Beginn der Stunde die SuS im Kreis, begrüsst sie und gibt das Thema und Ziel der nächsten sechs Doppellektionen bekannt. Damit die SuS eine Vorstellung davon haben, wie eine Partnerakrobatik aussehen kann, wird ein Schülervideo eines anderen Jahrgangs gezeigt. Um weiter die Faszination zu wecken, zeigt die LP noch ein Ausschnitt von einem Profiduo. Die SuS sehen das Video mit Interesse an und sind von dem Profiduo beeindruckt. Danach folgt das Aufwärmen und das Ermöglichen erster Kontakte. Dazu stellen sich die SuS im Kreis auf und gehen auf verschiedene Arten einzeln nacheinander im Kreis herum: Menschenslalom, zwischen den Beinen hindurch, Böcklispringen etc.. Die SuS sind dabei eifrig bei der Sache und haben sichtlich Spass. Danach fordert die LP die SuS auf, eng zusammen zu stehen und sich jeweils auf die Oberschenkel der hinteren Person zu setzen. Dabei gibt es einige Bemerkungen/Witze bezüglich einiger Mädchen, die auf einem Jungen sitzen. Aber die Übung wird gut durchgeführt und ohne grosse Störungen beendet. Für die Haltung wird anschliessend der Vierfüsslerstand durchgeführt und die LP erklärt die richtige Rückenposition und zeigt für beispielsweise die Pyramidenbildung fehlerhafte Position des C+ und C-. Danach werden in derselben Position die Handgelenke und der Nacken mobilisiert. Dann lässt die LP die SuS selbständig in Zweiergruppen aufteilen und bittet pro Team jeweils vier kleine Matten in der Halle verteilt aufzustellen. Dabei kommt es dazu, dass ein Mädchen und ein Junge übrig bleiben und die beiden nicht zusammen arbeiten wollen. Die Lehrperson fordert sie auf, trotzdem zusammen zu arbeiten. Die SuS weigern sich jedoch weiterhin und der Junge sagt, dass das Mädchen zu schwach sei. Die LP meint schliesslich, dass es auch möglich ist Dreiergruppen zu bilden und so schliessen sich die beiden jeweils einer Jungen, bzw. Mädchengruppe an. Als die Gruppen nun gebildet sind und die Matten bereit liegen, lässt die Lehrperson eine Figur von zwei SuS vorzeigen. Dabei liegt ein Schüler auf den Rücken des anderen und bildet das Spiegelbild und danach das verdrehte Spiegelbild des Schülers, der im Vierfüssler steht. Die Dreiergruppen hatten dabei die Instruktion die obere Person zu sichern. Die SuS waren aber ziemlich untätig und schauten den MitschülerInnen nur zu. Die LP reagierte und sprach sie darauf an, dass sie zupacken und nicht nur zuschauen sollen. Dann unterbricht die LP für eine weitere Übung und erklärt, dass neben einer guten Haltung auch die Spannung wichtig sei damit die Partnerakrobatikfiguren funktionieren und erklärt die nächste Übung in Liegestützposition und die darauffolgende Figur mit aneinander gereihten Liegestützen. Dann geht es an die Repetition einiger Bodenübungen. Dazu zeigt die LP einen Handstand gegen die Wand, dann mit Hilfestellung und mit Abrollen vor, ein Rad und eine Rolle vw und rw. Dies konnten die SuS üben. Dabei waren vor allem die Rückwärtsrollen für einzelne SuS schwierig.
Anschliessend werden von der LP einzelne Figuren, die auf dem Papier dargestellt sind ausgeteilt und auf Sicherheitshinweise aufmerksam gemacht (wo auf Rücken stehen, wenn nötig sichern). Die LP gibt bekannt, dass nun das Ziel ist, zwei von diesen Einstiegsfiguren in der Gruppe zu üben und am Schluss vorzuzeigen. Die SuS üben gut. Ein Team besteht unter anderem aus einer Geräteturnerin. Sie üben bereits Dinge, die nicht auf den Blättern abgebildet waren und haben niemanden zur Sicherung dazugezogen. Die Lehrperson weist sie daraufhin, lediglich Übungen der Blätter auszuführen. Das Team geht wenig motiviert an die Übungen und baut bald darauf trotzdem noch eine eigene schwierigere Übung ein. Das zweite Mädchen im Team ist nicht ganz so stark, macht aber bei der eigenen Übung Flieger mit Handstand abrollen mit und übernimmt den „Oben“ Teil. Die Schülerinnen haben von einer Sicherung abgesehen. Die Lehrperson ist unterdessen bei einer anderen Gruppe und stösst erst später dazu. Anschliessend ist die Übungsphase vorbei und jeweils drei Gruppen zeigen gleichzeitig ihre zwei Übungen vor. Die SuS klatschen dabei jeweils unaufgefordert. Die Lehrperson lobt die SuS für ihre tollen Vorführungen, fasst nochmals wichtige Dinge zusammen, gibt einen Ausblick über die nächste Stunde und beendet den Unterricht.