Fall Nr. 464

 

Einführung ins Handball

Stufe: Sekundarstufe I
Textsorte: Didaktischer Text

Fallbeschreibung:

Sportunterricht in einer 9. Klasse Niveau E und P. Anwesend waren 16 Schüler. Thema der Doppellektion war die Einführung ins Handball und es handelte sich um die erste Lektion im Rahmen des Erweiterungspraktikums.
Zum Einwärmen wurde zuerst eine kurze kognitive Übung mit Passen gemacht, welche die Schüler relativ gut ausführen konnten. Danach wurden mit einem Schnappball-Spiel die Schulter sowie der Kreislauf angeregt. Auch dieses Spiel haben die Schüler sehr konzentriert und intensiv umgesetzt. Nach dem Einwärmen wurde ein Postenlauf aus vier Posten aufgestellt. Die Posten waren jeweils einer wichtigen Handballkompetenz zuzuordnen und sollten dazu dienen, einen Überblick über die Fertigkeiten der Schüler zu erhalten sowie eine erste Auseinandersetzung der SuS mit den technischen Kompetenzen des Handballspiels. Die abgedeckten Kompetenzen waren Werfen, Passen, Verteidigen und Treffen. Beim Werfen sollten sich zwei Schüler gegenüberstehen und den Ball auf eine zwischen ihnen liegende dünne Matte so werfen, dass der Partner ihn nicht fangen kann. Beim Verteidigen sollte der verteidigende Schüler den Angreifer daran hindern, den Ball auf eine dünne Matte abzulegen, wobei er aber nur seinen Körper und nicht seine Arme benutzen durfte. Treffen sollten die Schüler aus einer bestimmten Distanz Kegel, die auf einer Langbank aufgestellt waren und beim Posten für das Passen war eine Liste ausgelegt mit verschiedenen Passübungen, die die Schüler ausführen sollten.
Nachdem die Schüler die vier Posten aufgestellt haben, habe ich sie alle nochmals versammelt und die einzelnen Posten erklärt. Dabei wurden einige Zwischenfragen gestellt, die ich direkt beantwortet habe. Trotzdem hatte ich den Eindruck, dass einige Schüler zum Teil nicht zugehört haben. Nach der Erklärungsrunde sollten sich die Schüler in zweier Teams zusammentun und immer zwei Gruppen sollten sich bei einem Posten aufstellen. Die aktive Phase an jedem Posten dauerte 3 Minuten danach sollten die Schüler im Uhrzeigersinn die Posten wechseln.
Bereits vor dem Start des ersten Postens kamen von den Posten an zwei Gruppen Rückfragen, was sie genau machen sollten. Zum einen am Verteidigungsposten und zum anderen am Werfen Posten. Nachdem ich diesen Gruppen die beiden Posten nochmals erklärt hatte, startete ich den ersten Durchgang. Die Schüler haben sich alle bewegt und mehr oder weniger die Posten bis auf den Verteidigungsposten so ausgeführt, wie ich mir das vorgestellt hatte. Nach drei Minuten habe ich durch einen Pfiff den Durchgang abgepfiffen und die Schüler sollten den Posten wechseln. Dabei wurde es etwas chaotische, weil einige Gruppen nicht wussten, an welchen Posten sie nun gehen mussten. Nachdem ich alle Gruppen einem Posten zugeteilt hatte wurde wieder angepfiffen. Es wurde jedoch wiederum beim Verteidigungsposten nachgefragt, was sie genau machen sollten. Ein Schüler fragte auch nach dem Sinn dieser Übung und wozu das gut sein sollte.
Die beiden nächsten Durchgänge liefen im gleichen Muster ab wie die ersten beiden. Während den Durchgängen rotierte ich durch die Posten und gab einigen Schülern Tipps. Vor allem zwei Schüler musste ich auch mehrmals ermahnen, da sie nicht das gemacht haben, was sie sollten. Es waren zudem auf einmal mehr Bälle in der Halle, als ich ausgeteilt hatte und viele flogen quer durch die Halle, weil die Schüler sie nicht gefangen oder nicht getroffen haben.
Während allen Durchgängen wurde an den 3 Posten die mit Werfen, Fangen und Treffen zu tun hatten gut und motiviert gearbeitet, am Verteidigungsposten dagegen kam es immer wieder zu längeren Pausen der SuS.
Das Wegräumen der Posten verlief wieder sehr schnell und organisiert ab.
Am Ende der Stunde war noch ein Schlumpfball-Spiel vorgesehen. Dazu habe ich die Gruppen mehr oder weniger selber nach Zufall gemacht. Allerdings habe ich darauf geachtet, dass der eine Schüler (Schüler X), den ich bereits bei den Posten ermahnen musste nicht mit den Schülern zusammen im Team ist, mit denen er vorhin «Seich» gemacht hatte, weil ich befürchtete, dass dann das Spiel nicht funktionieren würde. Da wir zwei Hallen zur Verfügung hatten an diesem Tag wurden zwei Spielfelder gemacht und ich habe zwei Mannschaften mit dem Sportlehrer hoch in die andere Halle geschickt und bin selber in der unteren Halle geblieben. Als sich die Mannschaften bei mir in der Halle aufgestellt hatten, bemerkte ich, dass der Schüler, den ich absichtlich nicht in diese Mannschaft eingeteilt hatte, nun doch in der Gruppe mit seinen engsten Freunden war. Ich habe es dann aber dabei belassen ihm zu verstehen zu geben, dass ich es gemerkt habe und habe ihn nicht hoch zu seiner zugeteilten Mannschaft geschickt. Das Spiel hat sehr gut funktioniert und auch der aufgefallene Schüler hat gut mitgespielt.