Fall Nr. 507

 

Le Parcours

Stufe: Sekundarstufe II
Bewegungsfeld: Laufen, Springen, Werfen
Disziplin/Sportart: Parcours
Inhalte präsentieren: Vorzeigen-Nachmachen; Darbieten und Demonstrieren
Textsorte: Didaktischer Text

Fallbeschreibung:

Rahmenbedingungen:

Schule: Allgemeine Gewerbeschule Basel, 2. Klasse, 14 SuS (koedukativ) Lektionsdauer: 90 Minuten
Umgebung: Turnhalle, Sportanlagen St. Jakob
Thema: Le Parcours


Lektion:

Mit der Sportklasse wurden in einer vorherigen Lektion Elemente des "Le Parcours" eingeführt. Dabei handelte es sich um Präzisionssprünge, „Passements" und Elemente mit einer Wand wie beispielsweise der Katzensprung. Die Klasse war sehr motiviert und so sollte die Thematik des "Le Parcours" nochmals vertieft werden.

Die Lehrperson versammelte zu Beginn der Lektion die SuS und informierte bezüglich des Inhalts der Doppellektion. Dazu sollten in Kleingruppen verschiedene Elemente des "Le Parcours" mit Hilfe von Postenblättern selbständig erarbeitet und geübt werden. Zu den neuen Elementen, welche sehr attraktiv, jedoch aber auch sehr anspruchsvoll waren, gehörten der Wall-Flip (Back-Flip), der Wallspin und der Big Jump. Letzterer war vor allem dazu da, dass die SuS einen grösseren Sprung wagen und eventuell auch variieren. Zudem sollten einige Sprünge aus der vorherigen Woche repetiert werden (Repetition Passement: Reverse Vault, Lazy Vault, Dash etc.).

Bevor die eigentlich geplante Lektion starten konnte, mussten alle Posten aufgestellt werden. Dazu machte die Lehrperson Kleingruppen und verteilte den Gruppen jeweils Postenblätter, welche das "Le Parcours"-Element abgebildet hatten. Das Aufstellen gestaltete sich sehr träge: Das Material war sehr schnell aus dem Geräteraum rausgeholt, dennoch war anscheinend der Auftrag nicht klar bzw. die Kleingruppen wussten nicht genau, wie sie ihren Posten aufstellen sollten. Die Lehrperson versuchte zu helfen und so waren alle Posten nach ungefähr 15 Minuten aufgestellt.

Als Aufwärmen gab es eine „Reise durch den Urwald". Damit sollte auf eine läuferische und spielerische Art und Weise der ganze Körper aufgewärmt und mobilisiert werden Die SuS joggten in der Halle zwischen den Posten umher und beim Pfiff von der Lehrperson, mussten verschiedene Tiere imitiert werden. Als erstes mussten die SuS ein Krokodil nachahmen. Dabei krabbelten die SuS so tief wie möglich über den Boden. Nach einer kurzen Jogging-Phase ahmten die SuS einen Frosch nach, wobei sie Sprünge aus der Hocke machten und den ganzen Körper streckten (die Sprünge jeweils so weit und hoch wie möglich). Nachdem die SuS wiederum kurz joggten, imitierten sie eine Giraffe. Sie streckten ihre Hände nach oben und machten sich so gross wie möglich (auf den Zehenspitzen). Nachdem die SuS eine Weile joggten, mussten sie als letztes Tier einen Affen nachahmen. Dabei bewegten sie sich seitlich oder gerade auf allen vieren umher. Abschliessend wurden mit der Lehrperson im Kreis nochmals die Hand-, Schulter­ und Fussgelenke mobilisiert sowie der Rumpf stabilisiert (Plank: gerade und seitlich).

Anschliessend wurde die Sportklasse in vier ungefähr gleich grosse Gruppen eingeteilt, welche jeweils bei einem Posten arbeiten sollten. Der erste Posten war die Repetition und Variation der schon kennengelernten Elemente des Passements. Beim zweiten Posten sollte der Wall-Flip erarbeitet werden. Der Big Jump war der dritte Posten und der letzte Posten war der Wall-Spin.
Alle Stationen und die jeweiligen Postenblätter wurden im Plenum schrittweise von der Lehrperson erläutert. Jeder Posten hat verschiedene Vorübungen und auf den Postenblättern hat es zudem schon einige Variationen erläutert. Der Posten Big Jump und die Passements waren allen klar. Beim Wall-Spin und Wall-Flip - wahrscheinlich da sie sehr anspruchsvoll waren - gab es die ersten Zwischenfragen und die Aufforderung an die Lehrperson, sie solle beide Elemente vorzeigen. Die Lehrperson zeigte den Wall-Spin vor, gab jedoch zu, dass sie den Wall-Flip schon lange nicht mehr gemacht hat und aufgrund einer kürzlich überstandenen Verletzung, den Wall-Flip momentan nicht vorzeigen kann (bei einigen SuS kam dies aber nicht sehr gut an...).
Ein Schüler X sollte nun mit Hilfe von Hilfestellungen (von der Lehrperson und einem anderen Schüler, Textilgriff, Oberarmgriff) den Wall-Flip vorzeigen. Dies gelang beim ersten Versuch nicht und die Lehrperson beliess es, aufgrund von Zeitmangel, bei diesem nicht gestandenen Versuch. Für diesen gescheiterten Versuch gab es verschiedene Gründe. Die Anlage für den Wall-Flip war nicht optimal aufgestellt, zudem war die Hilfestellung nicht optimal ausgeführt worden. Leider versuchte Schüler X die ganze Doppellektion den Wall-Flip nicht mehr. Dies ist wohl auf den gescheiterten Probeversuch zurückzuführen.
Nach diesen Instruktionen konnte die Postenarbeit beginnen. Dabei wechselten die Kleingruppen jeweils alle 10-15 Minuten den Posten. Die Lehrperson blieb dabei vor allem bei den Posten Wall-Spin und Wall-Flip.
Die SuS sollten jeweils selbständig arbeiten und die Elemente in diesen 10-15 Minuten zudem variieren. Jedoch lagen viele SuS, nach zwei bis drei Sprüngen, auf den Matten oder standen rum und redeten. Auch die Rotation zu einem neuen Posten änderte nichts daran. Viele SuS versuchten die Elemente, waren aber dann wahrscheinlich überfordert mit dem Posten oder nicht motiviert und so begannen sie
wieder miteinander zu reden. Die Lehrperson versuchte in dieser Doppellektion den Unterricht sehr offen zu gestalten. Sie war aber damit sehr stark überfordert, dass die SuS nicht selbständig arbeiteten und zeigte zu wenig Präsenz. Damit ist gemeint, dass die Lehrperson zu wenig auf die SuS einging und zu wenig versuchte, den SuS Tipps zu geben bzw. Vereinfachungen der Elemente zu bieten.

Nachdem der Hauptteil zu Ende war und alle Gruppen bei jedem Posten einmal waren, wurden gewisse Elemente so umgestellt, dass alle Elemente aneinandergereiht werden konnten. Die SuS konnten nun das Gelernte umsetzen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Es wurde ein klarer Start- und Zielort vorgegeben und die SuS gestalteten selbständig ihren Lauf. Die SuS starteten gerade nacheinander, so war kein Schüler und keine Schülerin exponiert. Dieser Schlussteil klappte sehr gut und alle SuS machten drei bis vier Durchgänge .
Abschliessend wurde alles aufgeräumt und die SuS wurden nochmals zusammengerufen. Die Lehrperson bedankte sich und verabschiedete die SuS.