Fall Nr. 586

 

Schwimmen - Kraularmzug

Stufe: Sekundarstufe I
Bewegungsfeld: Schwimmen
Disziplin/Sportart: Schwimmen
Textsorte: Didaktischer Text

Fallbeschreibung:

In dieser Sportlektion befinden sich 18 Schülerinnen aus einer Bezirksschule, die zwischen 14 und 15 Jahre alt sind. Der Inhalt dieser 90-minütigen Lektion konzentriert sich auf den Kraularmzug und das Springen vom Sprungbrett.
Die Mädchenklasse befindet sich in der zweiten Übungsstunde zum Thema Kraulschwim- men. In der letzten Doppellektion wurde den Schülerinnen der Brustbeinschlag gelehrt. Als die Lektion um 15.30 Uhr startet, befinden sich die Lehrperson und die Jugendlichen in der Turnhalle bereit, um 2 Minuten zum benachbarten freien Schwimmbad zu laufen.
Nach ihrer Ankunft lässt die Lehrperson die Lehrenden duschen und ins 25-m Becken hüpfen. Dieses Becken ist ca. 1.20m tief. Nun leitet die Lehrperson ein Spiel zum Einwärmen an. Das Fangis nennt sich “Fischer, Fischer“. Da die Schülerinnen das Fangis kennen, muss die Lehrende es nicht nochmals erklären. Nach einem 10-minütigen Einwärmen teilt die Lehrerin die Klasse in ungefähr 2 gleich grosse Hälften zufällig auf. Die Lehrperson gibt denjenigen Schülerinnen Anweisungen, die zuerst bei der Sprungbrettanlage beschäftigt sind. 9 Schülerinnen sollen dort gemäss der Lehrperson min. 10 Sprünge vom 1-m Sprungbrett und 5 Sprünge vom 3-m Sprungbrett machen. Die Lehrerin lässt den Schülerinnen die Wahl, welche Sprünge sie vom Sprungbrett machen möchten. Sie weist aber darauf hin, dass bald die Elemente, die sie in den letzten 2 Wochen gemeinsam geübt haben, geprüft werden. „Nach dem Springen vom Sprungbrett könnt ihr entweder weitere Sprünge vom Sprunbgrett machen oder euch auf der Rutschbahn vergnügen“, teilt die Lehrperson den Schülerinnen mit.
Als sich die erste Gruppe auf den Weg in Richtung Sprungbrett macht, fragen die anderen Schülerinnen die Lehrerin, wo die Schwimmbrillen sind. Leider merkt die Lehrperson, dass sie sie vergessen hat. Daraufhin antwortet sie den Schülerinnen, dass sie heute ohne Schwimmbrillen Kraulen werden, aber dass das bestimmt nicht so ein Problem sein würde. Die Lehrperson lässt die Lernenden, die zuerst bei ihr Kraulschwimmen, 2 Längen im 50- m Becken einschwimmen. Nach kurzer Zeit sind die ersten 3 Lernenden mit dem Einwärmen fertig und warten einige Zeit, bis auch die letzte Schülerin die Übung beendet hat.
Nun zeigt die Lehrperson den Kraularmzug aussen am Lehrbecken vor und erwähnt dabei die wichtigen Kernpunkte mit dem Wasser fassen, der Zugphase, der Druckphase und der Rückholphase. Sie kommt dabei auch auf die Koordination den Beinschlag und Armzug zu sprechen. Sie lässt die Schülerinnen diesen Armzug im Wasser an Ort ein paar Mal nach- machen. Da die Lehrerin nun sieht, dass einige den Armzug nicht korrekt ausführen, springt die Lehrerin ins Wasser und zeigt vor, wie es richtig aussehen soll. Sie schwimmt gleich eine halbe Länge Kraul. Die anderen Schülerinnen sind dabei immer noch im Wasser, sehen mit diesem Blickwinkel aber kaum, wie der Armzug jetzt richtig ausgeführt werden soll.
Als die Lehrperson wieder ausserhalb des Beckens steht, lässt sie die Schülerinnen diverse Übungen für den Kraularmzug machen. Die meisten Übungen lösen die Lernenden für den Anfang ziemlich gut. Die 3 Schülerinnen, die schon zu Beginn der Stunde mit dem Ein- schwimmen so schnell fertig waren, fühlen sich gelangweilt und teilen das auch so der Lehrperson mit. Sie fragen, ob sie auch schon richtig Kraulschwimmen können. Daraufhin meint die Lehrerin: „Nein, das könnt ihr nicht. Es tut allen gut, die wichtigen Grundelemente nochmals zu hören und zu {Citation}wiederholen“.
Die beiden weiteren Übungen bestehen wieder aus dem Hundeschwumm und dem “Pedalo-Schwimmen“; dieses Mal jedoch ohne Pull-Buoy, dafür mit dem Wechselbeinschlag und einem Brett in der einen Hand, sodass die Übungen einhändig ausgeführt werden kön- nen. Da eine Schülerin – Amélie – die Arm- und Beinbewegung nicht richtig koordiniert, sagt ihr die Lehrerin, dass sie es besser machen soll und nicht zu hastig die Beine bewegen soll. Während einige die Übung noch zu Ende schwimmen, schaut die Lehrerin den Schülerinnen beim Sprungturm zu. Die meisten springen lustig ins Wasser und wenden nicht den Köpper oder die 360°-Drehung an, die sie letzte Woche gemeinsam geübt haben. Die Lehrperson geht in diesem Moment nicht weiter darauf ein und lässt die Lernenden im Lehrschwimmbecken noch ohne Brett Kraulschwimmen.
Nach ca. 35 Minuten ruft die Lehrende die Schülerinnen zusammen und geht nun dieselben Übungen mit der Gruppe durch, die zuvor auf dem Sprungbrett war. Auch hier sind 2 Schü- lerinnen, – Anna und Christine – die viel schneller mit allen Übungen durch sind. Sie warten im Wasser und nerven andere Badegäste, indem sie ihnen Wasser anspritzen. Die Lehrperson geht auf sie zu und sagt: „Hört sofort damit auf, andere Personen im Bad zu belästigen!“ Die beiden Mädchen meinen darauf hin, dass sie ja sonst nicht wissen, was sie tun sollen.
Kurz vor Schluss überprüft die Lehrerin, was die Gruppe am Sprungturm macht. Einige sitzen herum und andere machen auch hier wieder witzige Sprünge ins Wasser. Die Lehrperson entscheidet sich nach Ablauf der Zeit die Schülerinnen zusammen zu holen und die wichtigen Kernpunkte vom Kraulschwimmen nochmals gemeinsam durchzugehen. Auch erwähnt sie, dass sie in Zukunft mehr Einsatz von den Schülerinnen bei einer selbstständigen Arbeit am Sprungturm erwartet. Die Lehrperson sagt, dass sie es schade findet, dass die Lernenden immer noch nicht im Stande seien, selbstständig zu arbeiten. Nun kehren die Lehrerin und die Klasse zurück in die Turnhalle.