Fall Nr. 535

 

Smolball in der Berufsschule

Stufe: Sekundarstufe II
Bewegungsfeld: Spielen
Disziplin/Sportart: Smollball
Textsorte: Didaktischer Text

Fallbeschreibung:

Die folgende Fallgeschichte handelt von einer Doppellektion Sport mit Berufsschülern (Laboranten) im 3. Lehrjahr. Die Klasse besteht aus 22 Jugendlichen beider Geschlechter und das Thema ist Smolball. Die DL ist nicht Teil einer längeren übergeordneten Unterrichtseinheit, sondern als erste Hälfte eines spielerischen Einschubs von ca. 4 Lektionen gedacht. Als Lernziel (für die SuS) war vorgegeben, dass die Basistechniken aufgefrischt werden sollten (grundsätzlich kennen die SuS das Spiel bereits). Ausserdem sollten die Smollball-Fähigkeiten der SuS eingeschätzt werden, um daraus Lernziele und Inhalte für die zweite DL abzuleiten (Aufgabe für die LP).

Nach der Begrüssung und dem Vorstellen des Lektionsablaufs wird mit dem Aufwärmen begonnen. Die Lehrperson weist die SuS an, sich mit je einem Schläger und einem Ball auszurüsten und sich in der Halle zu verteilen. Dann zeigt sie verschiedene Koordinationsübungen vor und die SuS sollen diese nachmachen. Während die Mädchen bereitwillig versuchen, die Aufgabe zu lösen, beginnen die meisten Jungs schon nach wenigen Minuten, sich gegenseitig abzulenken und abzuschiessen - alles natürlich unter einem erhöhtem Lärmpegel. Auf das Ermahnen der Lehrperson wird zwar mehr oder weniger reagiert, jedoch werden die Koordinationsübungen nach wie vor eher nachlässig gemacht.

Daher folgt bald eine neue Aufgabe: Die SuS sollen sich einen Partner suchen und sich face-to-face in einem Abstand von einigen Metern aufstellen. Dann sollen sich die SuS direkt oder via Boden zupassen - erst an Ort und Stelle, in einem zweiten Schritt auch in freier Bewegung durch die Halle. Nach etwa 10 Minuten wird das Passen auf 4-5 Personen erweitert (LP bestimmt, welche Zweierteams zusammen gehen), die sich nun im Viereck oder Stern den Ball zuspielen sollen. Die ganzen Passübungen klappen disziplinarisch gesehen relativ gut, jedoch ereignen sich noch viele Ballverluste, wodurch bei den meisten SuS eine leichte Frustration aufkommt, die sich in zunehmender Passivität widerspiegelt.

Zwischenzeitlich hat die LP die nächste Übungsanlage (4 Tore) aufgestellt, ruft die SuS zusammen und erklärt das weitere Vorgehen (Passeur anspielen, Zuspiel zurück zu Passgeber und dieser schiesst auf das Tor; alles in Bewegung und der Passeur wechselt periodisch). Diese Übung macht den SuS nun sichtlich Spass. Speziell diejenigen, die Tore schiessen dürfen, sind von der Übung derart eingenommen, dass die LP mehrmals daran erinnern muss, die Passeure abzulösen.

Die letzte halbe Stunde der DL steht schliesslich voll und ganz im Zeichen des Zielspiels. Die SuS versammeln sich in einem Halbkreis um die LP. Diese erläutert noch einmal die Regeln des Smolballs (mündlich). Weil nicht alle aufmerksam zuhören, werden einzelne SuS aufgefordert, gewisse Regeln zu wiederholen. Anschliessend werden die SuS von der LP in zwei etwa gleich starke Teams eingeteilt. Innerhalb des Teams sollen die SuS noch selbständig Blöcke bilden, die sich nach jedem Tor abwechseln. Das Spiel verläuft alles in allem fair und fliessend sowie für die Mehrheit der SuS mit einer hohen Bewegungsintensität. Ein paar wenige Mädchen sich jedoch trotz Motivationsversuchen der LP ziemlich zurück. Aufgrund dessen konnte ihre Spielfähigkeit nur schlecht beurteilt werden.