Fall Nr. 284

 

Stationentraining

Stufe: Sekundarstufe I
Bewegungsfeld: nicht definiert
Disziplin/Sportart: Konditionstraining
Inhalte präsentieren: Üben und Trainieren | Spielen und Wettkämpfen
Textsorte: Chronik

Fallbeschreibung:

a) Obwohl noch nicht alle Schüler der Klasse anwesend sind (Drei seien noch in der Garderobe) versammelt der Sportlehrer (Lehrperson = LP) die Klasse pünktlich zum Stundenbeginn, um ihnen das Thema der Lektion bekanntzugeben. Das heutige Programm sei nach einem kurzen Spiel zum Einwärmen, ein Stationentraining zum Thema Kraft und Kondition. Als Abschluss ist ein Hindernis-Brennball eingeplant. Ziel der Lektion ist es, bei dem Stationentraining neben dem Training der Kraft und Kondition, dass die SuS bis an ihre Leistungsgrenze gehen um diese zu Erfahren und lernen einzuschätzen wieviel ihr Körper zu leisten vermag. Beim Brennball soll ein aktives und selbständiges Spiel zustande kommen wobei der Gedanke bei spielerischen Konditionstraining liegt.

b) Bevor das Spiel beginnt, lässt die LP die SuS in Kleingruppen die für das Stationentraining benötigten Posten in der oberen Hallenhälfte aufstellen. Die LP bestimmt die Gruppen zum Aufstellen selbst und gibt diesen jeweils ein Blatt auf welchem der Posten aufgezeichnet und beschrieben sowie der Ort an dem dieser aufzustellen sei, eingezeichnet ist. Zur vollständigen Sicherheit erklärt sie das Blatt auch noch kurz. Inzwischen sind die Verspäteten Schüler eingetroffen. Die LP gibt ihnen sogleich auch einen Posten zum Aufstellen.
Während die LP hilft, die "materialintensiveren" Stationen aufzustellen, liegen diejenigen SuS welche bereits aufgestellt haben faul auf den grossen Matten oder bolzen die Bälle aus dem Ballwagen herum. Die LP ignoriert dies und konzentriert sich aufs aufstellen der Posten. Nachdem alles aufgestellt ist, hat die LP Mühe die SuS wieder zu versammeln um das Einwärmen zu starten.

c) Die LP bildet nach ihren Kenntnissen vier gleichstarke Teams. Die LP selbst spielt mit damit gleich grosse Teams entstehen. Auf zwei Feldern soll gegeneinander eine Schnappballform gespielt werden. Punkte können nur erzielt werden, indem der Ball rückwärts zwischen die Beine hindurch gepasst wrden kann. Diese den SuS unbekannte Form wählt die LP im Hinblick auf das Brennball - Das Spiel funktioniert auf beiden Feldern nicht wie gewünscht, zu unklar scheinen den SuS die Möglichkeiten Punkte zu erzielen. Die LP versucht daher erst auf dem Spielfeld bei welchem sie nicht mitspielt, den SuS Imputs zu geben und neu in Gang zu setzten. Nach etwa 3 Min kommt ein attraktives Spiel zustande. Nun kümmert sich die LP um das Spiel auf dem eigenen Feld.

d) Für das Stationentraining (8 Stationen, 45'' Übungszeit [mit Musik] / 45'' Pause) lässt die LP die SuS in Zweiergruppen zusammen gehen. Die Paare haben sich schnell gefunden, ein Schüler bleibt übrig. Die LP kommt dem Wunsch des Schplers nicht nach eine Dreiergruppe bilden zu dürfen (die Stationen seien nur für zwei ausgelegt), sondern bietet ihm an, die Stationen mit ihr zu absolvieren. Der Schüler willigt widerwillig ein. Die LP geht die Stationen kurz durch obwohl die meisten Übungen bekannt sind und auf den Postenblättern gut beschrieben. Die SuS sollen nach jeder Station auf einem Blatt aufschreiben wie viele Wiederholungen sie gemacht haben. Das Stationentraining beginnt und die LP trainiert mit dem einzelnen Schüler. Nach kurzer Zeit jedoch geht er umher um den anderen Schülern bei auftauchenden Problemen und Unklarheiten zu helfen. Bei einigen Stationen scheint der Schwierigkeitsgrad zu schwierig gewählt, so dass die betroffenen SuS nur mit Mühe einige Wiederholungen schaffen und resignieren. Im Grossen und Ganzen geben sich die SuS aber grosse Mühe alles zu geben.
Eine der Schülerinnen hat beide Handgelenke verletzt, so dass sie die Stationen mit Stützarbeit nicht durchführen kann. Sie schaut bei diesen Stationen der Partnerin zu.

e) Nach der letzten Station sind die SuS grösstenteils platt und legen sich auf die Matten. Ein Schüler klagt über Übelkeit und Schwindel. Die LP kündigt eine fünfminütige Trinkpause an und kümmert sich um den Schüler (Nimmt ihn zum Hallenrand, legt ihn auf eine Matte, bietet ihm zu trinken an und fragt nach ob er etwas Spezielles brauche). Da es diesem zunehmend wieder besser zu gehen scheint, lässt ihn die LP allein und fährt mit dem Unterricht fort.

f) Die LP geht zu den Schülern und bittet sie das Material nach seiner Anweisung zu verschieben um das Hindernis-Brennball vorzubereiten. Nur langsam kommen die SuS auf die Beine und befolgen die Anweisungen der LP. Obwohl kein neues Material (ausser einem Minitrampolin) nötig ist, dauert es sehr lange bis alles so aufgestellt ist und die LP muss häufig hier und dort anwesend sein damit alles nach Wunsch bereit steht.

g) Die LP bildet zwei neue Gruppen. Der Schüler dem es nicht gut ging möchte nicht mehr mitturnen. Die LP hat Verständnis. Nachdem die Regeln erklärt sind (gebrannt ist man, wenn die verteidigende Mannschaft den Ball durch die Beine aller Mitspieler hindurch gegeben hat (Alaska-Variante) etc.), ruft ein Schüler aus, dass immer nach anderen Regeln gespielt wurde und diese komisch seien. Die LP bleibt entschieden bei ihren Regeln. Gespielt werden zweimal 8 Minuten. Das Spiel beginnt zunächst gut. Doch nach etwa der Hälfte der Zeit beginnt die verteidigende Mannschaft die Bälle durch die Halle zu knallen anstatt eine Reihe zu bilden und den Ball zwischen den Beinen hindurch zu geben. Die angreifende Mannschaft gibt sich trotzdem grosse Mühe möglichst viele Punkte zu erzielen was so auch gelingt.
Die Teams wechseln die Rollen. Die jetzt verteidigende Mannschaft beginnt das Spiel, motiviert durch den Vorsprung, sehr gut. Die Angreifer müssen sich sehr anstrengen nicht gebrannt zu werden. Es geht nicht lange, dann sitzen sie lieber oben auf der dicken Matte des eingebauten "Matterhorns" anstatt weiter zu rennen. Das Spiel verliert an Spannung und bereite offensichtlich keinem der SuS mehr grosse Lust.

i) Nach dem Ende der Spielzeit lässt die LP das Material aufräumen und verabschiedet die Klasse danach im Kreis.