Fall Nr. 447

 

Unihockey - Passspiel und Stockführung

Stufe: Sekundarstufe I
Bewegungsfeld: Spielen
Disziplin/Sportart: Unihockey Passspiel und Stockführung
Textsorte: Didaktischer Text

Fallbeschreibung:

Oberstufe, 7. Klasse Real, Koedukation: 14 Schüler und Schülerinnen (7 Mädchen, 7 Knaben). Einzellektion, 09.10-09.55 Uhr. Thema: Unihockey Passspiel und Stockführung.
Die Unterrichtsstunde beginnt offiziell um 09.10 Uhr. Da die Schüler und Schülerinnen (SuS) vorher eine Englischlektion haben, erscheinen sie aber meist etwas zu spät. An diesem Freitagmorgen sind sie aber sehr spät dran und der Letzte trudelt erst um 09.23 Uhr in der Halle ein. Der Schüler setzte sich jedoch nicht zu den anderen auf die Bank, welche schon parat sind, sondern beginnt einen seiner Mitschüler, verbal zu provozieren. Nachdem sein Verhalten von mir unterbunden wurde, setzt er sich schliesslich zu den anderen.
Nun ist es schon 09.25 Uhr, als ich das Aufwärmspiel erklären kann. Geplant ist eine Stafette mit zwei Durchgängen. Während meiner Erklärung positioniere ich mich in der Mitte vor der Bank, tendenziell eher etwas bei den Mädchen. Ich merke jedoch schnell, dass die SuS zu unruhig sind, um meinen Erklärungen zu folgen. Also entscheide ich mich dafür, dass wir zuerst die sechs Malstäbe aufstellen, damit sich die SuS etwas bewegen können. Zudem überlasse ich die Gruppeneinteilung den SuS. Einzige Vorgabe von mir ist, die drei Teams sollen alle etwa gleich «stark» sein. Die Gruppeneinteilung ist schneller gegangen als erwartet und die SuS warten nun gespannt auf meine Anweisungen. Ich erkläre nochmals den Ablauf und dann beginnt der erste Durchgang. Die SuS machen mit und motivieren sich gegenseitig, da jedes Team gewinnen will. Zur Einstimmung aufs Unihockey müssen die SuS beim zweiten Durchgang mit dem Ball am Stocke bis zum ersten Pfosten rennen, diesen zweimal umkreisen und zurückrennen. Auch dieser Durchgang klappt gut, sodass ich mich entscheide, die Übung gleich da zu erklären, wo die SuS gerade sind (hinter der Linie auf dem Boden), statt, wie geplant, sie zuerst wieder auf die Bank zu schicken. Das Erklären stellt jedoch Herausforderung dar, weil wieder die gleichen zwei SuS wie am Anfang sich gegenseitig zu provozieren beginnen. Sie stören mit ihrem Verhalten (Zwischengespräche, mit dem Unihockeystock auf den Boden schlagen) die ganze Klasse und verzögern damit meine Erklärungen.
Während der Übungsphase (Pässe quer über die Halle spielen mit dem Fokus auf die Ballannahme- und abgabe) kontrollieren meine Praxislehrperson und ich die SuS und geben Tipps, wie sie die Passannahme und Stockhaltung verbessern können. Bei den meisten SuS klappt dies sehr gut, doch zwei Zweiergruppen (die Störenfriede vom Anfang und zwei weitere Knaben) schiessen sich mit den Bällen ab, statt die geplante Übung zu machen. Sie verweigern die Übung auch, als ich sie nochmals erkläre und den Sinn der Übung erkläre (wichtig für ihr Spiel im Hinblick auf das Unihockeyturnier im Dezember). Die Übung dauerte aufgrund der ständigen Störungen länger als geplant und so bleibt uns für das Unihockeyspielen nur noch wenig Zeit (zehn Minuten). Geplant war, dass wir wie am Unihockeyturnier drei Gruppen bilden, zwei Mädchengruppen à je 4 SuS und eine Knabengruppe à 7 SuS. Da eine Schülerin krank ist und wir somit nur 14 SuS sind, entscheide ich mich um und teile die SuS mit der Team-Shake-App in zwei gemischte Gruppen ein. Ich bitte eine Schülerin, die «Fee» zu spielen und eine Zweite, die «Bändeli» zu verteilen. So spielen wir den Rest der Stunde Unihockey ohne weitere Zwischenfälle. Auch die Auswechslungen klappen reibungslos und selbständig.