Fall Nr. 513

 

Volleyball und Barren - üben

Stufe: Sekundarstufe II
Bewegungsfeld: Bewegen an Geräten
Disziplin/Sportart: Volleyball / Barren
Textsorte: Didaktischer Text

Fallbeschreibung:

Klasse:

18 männliche Schüler, zusammengesetzt aus einer 2. Klasse des Gymnasiums und einer sogenannten „Übergangsklasse". Dies sind Schüler, welche nach der WBS an das Gymnasium wechseln wollen und zur Gewöhnung an das Lerntempo und den Unterricht die zweite Klasse wiederholen, um anschliessend in eine reguläre dritte Klasse einzusteigen. Diese Schüler sind also im Normalfall ein Jahr älter als die „normalen" Gymnasialschüler. Das sportliche Niveau ist vor allem in den Spielsportarten hoch. Die LP unterrichtete diese Klasse bereits in einem vorangegangenen Praktikum.


Thema:

Die Lektionen 5 und 6 sollen die Schüler dazu nutzen können einerseits die Prüfungsformen zur Volleyballtechnik zu üben und andererseits, die zuvor thematisierten Elemente am Barren zu festigen. Die Volleyballprüfung besteht aus zwei Teilen, welche die Schüler bereits kennen und auch schon kurz üben konnten.


Unterrichtsablauf:

Die Doppelstunde beginnt mit einem kurzen Aktivierungsspiel. Da die Schüler sehr gerne und intensiv Sitzball spielen, entscheidet sich die LP anhand einer kleinen Regeländerung, die Volleyball-Annahme mit Sitzball zu verbinden: Gelingt es einem Schüler, einen Ball mit Manschette abzuwehren, so gilt er nicht als getroffen. Kann er den Ball danach auch noch fangen, gilt der Werfer als getroffen und muss raus. Ein intensives Spiel entsteht und die Schüler versuchen die neue Regelung mit viel Engagement und Freude umzusetzen.

Als Vorbereitung auf das Barrenturnen findet auch eine spielerische Kräftigung der Arme in Form von Vierfüssler-Fussball statt. Auch hier sind die Schüler mit grossem Einsatz beim Geschehen. In der Zwischensequenz zur Mobilisierung der Handgelenke und Hüfte herrscht Unruhe und es wird laut der neuste Klatsch sowie Tratsch ausgetauscht, wobei die Schüler der Mobilisierung keine Beachtung schenken. Es fallen auch einige Sprüche unter den Schülern der Übergangsklasse in Richtung Regelklasse. Nach vergeblicher, mehrmaliger Aufforderung bricht die LP die Sequenz ab, teilt die Klasse durch Zweiernummerierungen in zwei Hälfen. Sie lässt die eine Hälfte das Volleyballnetz und die andere (aufgrund der Hallenbelegung) in derselben Halle die Barrenanlagen, bestehend aus je einem Barren, einem seitlich dazu aufgestellten Minitrampolin und Matten aufstellen. Da wie erhofft die eine Hälfte das Volley­ball-Material schneller aufgestellt hat, kann ihr die LP den Auftrag erteilen: freies Üben der zwei
Technikformen jeweils zu zweit. Nun ist auch die Hälfte, welche das Barrenmaterial aufgestellt hat, bereit und die LP widmet sich dieser Halbklasse, als sie bemerkt, dass trotz Zweiernummerierung auffällig viele Schüler der Übergangsklasse in dieser Hälfte sind. Kommentarlos fährt sie mit dem Unterricht fort. Nach ungefähr fünf Minuten werden von der Hälfte "Volleyball" bereits Bälle herumgekickt und landen in der Barrenzone. Die LP fordert die Schüler zur Rücksichtnahme auf und veranschaulicht das Verletzungs-potenzial, falls ein Schüler beim Barrenabgang auf einen Volleyball treten würde. Es herrscht wieder Ruhe und die LP kann die Barrenübung zeigen, um sich anschliessend der Hälfte "Volleyball" zu widmen. Die LP beschäftigt sich keine fünf Minuten mit der Volleyhälfte, als sie bemerkt, dass gerade mal zwei Schüler am Barren üben, während die anderen am Boden sitzen und quatschen. Die LP zeigt ihnen zwei weitere Elemente, welche geübt werden sollen und schon
herrscht wieder in der anderen Hälfte Unruhe. Nach insgesamt 25 Minuten wechseln die zwei Klassenhälften die Posten und die ganze Geschichte wiederholt sich. Sobald sich die Lehrperson einer Hälfte widmet, beginnt die andere entweder Unsinn oder gar nichts zu machen. Die LP hat alle Hände damit zu tun, in beiden Hälften zu sein und jeden einzelnen Schüler zu bewegen.
Am Ende der Doppelstunde ist die Lehrperson erschöpft, die Schüler sind jedoch zufrieden mit sich und der Lektion. Abschliessend sagen sie noch, dass sie Spass gehabt hätten und es eine kurzweilige Doppelstunde gewesen sei.