Fall Nr. 453

 

Vorbereitung für den Sporttag

Stufe: Sekundarstufe II
Bewegungsfeld: Spielen
Disziplin/Sportart: Baseball
Inhalte präsentieren: Üben und Trainieren | Spielen und Wettkämpfen
Textsorte: Didaktischer Text

Fallbeschreibung:

Thema:
In 4 Wochen findet der diesjährige Sporttag statt. Das Programm des Sporttages steht unter dem Motto „Spielen“. Um nicht immer nur Fussball, Volleyball und Basketball anzubieten, hat das Sportteam neben den drei genannten Sportarten noch Schlumpfball und Baseball in das Spielturnier genommen. Die Schüler kennen Schlumpfball bereits, haben aber noch nie Baseball gespielt. Also sollen die Schüler in den kommenden Wochen noch das Spiel Baseball kennenlernen.

Klasse:
Die Sportklasse am Gymnasium Kirschgarten besteht aus 25 Knaben im Alter zwischen 15 und 17 (10. Klasse) und ist aus zwei Klassen zusammengesetzt. Beide Klassen arbeiten v.a. beim Spielen sehr konzentriert und motiviert mit. Sechs Knaben zeigen beim Erlernen von neuem wenig Ehrgeiz und würden lieber bekannte Spiele spielen, wobei ein Grossteil der Klasse sich auf das neue, speziellere Spiel freut. Ein Schüler (John) hat während der Primarschule in den USA schon Baseball gespielt, jedoch mit dem Umzug in die Schweiz damit aufgehört.

Lektionsziele:
-Die Schüler können den Ball mit dem Baseballhandschuh fangen.
-Die Schüler können den Ball mit dem Baseballschläger wegschlagen.
-Die Schüler spielen das erste Mal Baseball und entwickeln ein erstes Verständnis für das Spiel.

Lektionsverlauf (Doppellektion)
Die Lehrperson hat in der vergangenen Stunde schon erwähnt, dass bis zum Sporttag Baseball gespielt wird. Zu Beginn der Lektion versammelt die Lehrperson alle Schüler und präsentiert den Stundenverlauf:
„Wir werden uns in den ersten 60 Minuten dem Baseballspiel widmen. Dabei werden wir lernen, wie man mit dem Fanghandschuh fängt und dem Baseballschläger schlägt. Danach werden Sie das erste Mal Baseball spielen. Nach einer Trinkpause könnt ihr noch für 20 Minuten wahlweise Beach-Volleyball oder Basketball spielen.“
Einige Schüler wollen lieber Fussball statt Beach-Volleyball und Basketball spielen. Die Lehrperson antwortet darauf, dass schon genügend Fussball gespielt wurde und einige noch Training bei den anderen Disziplinen nötig hätten. Nächste Woche würde jedoch im Anschluss an den Baseballblock Fussball gespielt. Die betroffenen Schüler sind zwar enttäuscht, akzeptieren jedoch die Entscheidung.

Zum Warm-Up wird Schnappball mit einem kleinen Softball gespielt. Dabei sollen die Schüler nur mit der schwachen Hand fangen und mit der starken Hand werfen. Das Spiel wird zum Chaos, da gewisse Schüler nicht mit der schwachen Hand fangen können und trotz der Regel mit der starken Hand oder mit beiden Händen fangen. Viele Schüler beschweren sich bei der Lehrperson, welche an ihre Fairness appelliert, da sie nicht von jedem die starke Hand kennt. Nach 5 Minuten wechselt die Lehrperson zum Hauptteil.

Die Schüler fassen Handschuhe und Bälle, gehen zu zweit zusammen und werfen sich einen Ball gegenseitig zu. Dabei sollen sie die Distanz variieren und auch einmal möglichst weit auseinanderstehen. Gewisse Schüler scheinen im Umgang mit dem Handschuh überhaupt keine Probleme zu haben, während das Fangen noch Mühe bereitet. Darauf reagiert die Lehrperson so, dass sie die eine Hälfte noch fangen üben lässt, während die andere Gruppe sich auf der zweiten Feldhälfte dem Baseballschläger widmet. Nach weiteren 15 Minuten sind alle Schüler in 4er-Gruppen mit dem Schläger beschäftigt: ein Schläger, ein Pitcher, zwei Fänger. Bis alle Schüler ein paar Mal geschlagen haben, sind wieder 30 Minuten vergangen. Viele Schüler machen deutlich, dass sie endlich spielen möchten. Die Lehrperson gibt den Schülern recht, halbiert die vorher entstandenen 4er-Gruppen und bildet daraus zwei Teams.

Die Lehrperson erklärt kurz und knapp die Regeln. Nach drei Strikes ist noch ein vierter Versuch mit einer Schlaghilfe erlaubt. Das Spiel beginnt.
Die meisten Schüler benötigen den vierten Versuch. Dementsprechend langsam geht das Spiel voran. Erst als John den Ball so weit schlägt, dass alle ihre Runde fertiglaufen können, gibt es die ersten Punkte. Darauf reagiert die verteidigende Mannschaft verärgert: „Das ist unfair. Niemand von uns kann so weit schlagen“. Die Lehrperson erklärt den Schülern, dass alle ihre Stärken und Schwächen haben, sie jedoch den Homerun auch verhindern hätten können. Unzufrieden geht das Spiel weiter. Beim zweiten Durchgang hat die verteidigende Mannschaft scheinbar schon gemerkt, wie verteidigt werden sollte. Das Spiel kommt langsam ins Rollen und beginnt den Schülern Spass zu machen. Als John wieder an der Reihe ist, verteilt sich die verteidigende Mannschaft so im Feld, dass sie John am Homerun hindern kann.
Kurz darauf wechselt die Lehrperson für die letzten 20 Minuten zum Beach-Volleyball respektive Basketball.